Andere Kontinente / Global

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<leer>19.12.2022<leer>Weltnaturschutzabkommen: 196 Staaten wollen 30 Prozent der Land- und Wasserflächen unter Schutz stellen – Mit einer einzigartigen, dem Pariser Klimaschutzabkommen vergleichbaren Vereinbarung ist ein Großteil der internationalen Staatengemeinschaft nach beinahe vier Jahre dauernden Verhandlungen in Montreal übereingekommen, große Teile der Land- und Wasserflächen des Planeten unter Schutz zu stellen. Mit den beschlossenen Maßnahmen wollen die Vertragspartner bis zum Jahr 2030 den rapide zunehmenden Artenschwund eindämmen, wenn nicht gar zum Stillstand bringen. Durch menschliche Einwirkungen ökologisch aus dem Gleichgewicht geratene Gebiete sollen deshalb wieder renaturiert werden – beispielsweise auch durch eine Halbierung des Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft. Subventionen zum Schaden von Biodiversität sollen deutlich gekürzt, Schutzmaßnahmen hingegen finanziell gefördert werden.
Allerdings sind etliche Absichtserklärungen wenig konkret, sodass es auf die Ernsthaftigkeit jedes beteiligten Staates ankommt. So entfiel die Formulierung, geschützte Gebiete unter „strikten“ Schutz zu stellen, was jegliche Nutzung untersagt hätte, beispielsweise in überfischten Meeresgebieten. Abgeschwächt wurde auch eine Formulierung, welche vorsah, die Umweltverschmutzung mit inzwischen in allen Weltregionen auffindbarem Plastik komplett einzustellen. Nun soll dieses Ziel lediglich „angestrebt“ werden. Ein Weltnaturschutzabkommen klingt zunächst einmal recht vielversprechend, nun kommt es darauf an, was man daraus macht. 2030 weiß man mehr.

<leer>14.11.2022<leer>Erdball jetzt mit mehr als 8.000.000.000 Menschen bevölkert – Nach statistischen Berechnungen wurde in diesen Tagen erstmals die Acht-Milliarden-Schwelle beim Bevölkerungswachstum überschritten – und der Anstieg geht unvermindert weiter. Während in der übrigen Natur selbstregulierende Kräfte dafür sorgen, dass Populationen einigermaßen im Gleichgewicht bleiben – sofern der homo sapiens nicht permanent dazwischenpfuscht – ist dies beim Zweibeiner völlig außer Kontrolle geraten. Warnende Hinweise oder gar die Forderung nach restriktiven Maßnahmen, um den ungeheuren Anstieg und damit ein Nachhaltigkeit konterkarierendes Verhalten zugunsten von Lebensqualität einzudämmen, stoßen trotz des Ernstes der Lage eher auf Unverständnis. Niemand mag sich gern dem Vorwurf der „Inhumanität“ aussetzen. Doch wäre es wirklich inhuman?
Genau das Gegenteil ist der Fall. Denn die Ursachen für all die kleinen und großen Katastrophen, welche auf diesen Seiten nachzulesen sind und von denen sich die Natur kaum mehr erholen kann, sind menschengemacht. Viele Menschen verursachen viele Schäden, noch mehr Menschen verursachen noch mehr Schäden. Sie letztlich sind für das ungebremste Wachstum verantwortlich. Und so ist es auch der Mensch, welcher die immer größer werdenden Schäden auf dem Erdball verursacht. Und der Schaden am eigenen Körper nimmt, aber unfähig ist, innezuhalten.

<leer>11.11.2022<leer>Weltweite CO2-Emissionen steigen ungebremst weiter – Die Zunahme umweltschädlicher Treibhausgase hält auch 2022 unvermindert an. Der Verbrauch fossiler Rohstoffe wie Gas, Öl und Kohle lässt den Anstieg dieser zum Klimawandel maßgeblich beitragenden Schadstoffe gegenüber dem Jahr 2021 um rund ein Prozent ansteigen – auf voraussichtlich 36,6 Millionen Tonnen. Er liegt damit trotz staatlicher Bemühungen dennoch über dem Niveau der Vor-Corona-Zeit. Dies ist das niederschmetternde Ergebnis von mehreren Dutzend Wissenschaftlern, die gemeinsam im sogenannten Global Carbon Project Ursachen zur Erderwärmung erforschen. Insbesondere der wieder angestiegene Flugverkehr nach der Pandemie sei dafür mitverantwortlich, weshalb die Verbrennung von Erdöl auch einen besonders hohen Anteil an den Gesamtemissionen einnimmt.
Seitdem sich viele Staaten 2015 auf der Pariser Klimakonferenz auf ein 1,5 Grad-Ziel bei der globalen Erwärmung geeinigt hatten, ist der Ausstoß klimaschädlicher Gase um fünf Prozent gestiegen. Um dieses 1,5 Grad-Ziel noch zu erreichen, müssten nach Berechnungen der Wissenschaftler erhebliche Reduktionen erreicht werden. Aufgrund der bisherigen Entwicklungen scheint dies jedoch trotz kleiner Fortschritte eher illusorisch zu sein.

<leer>04.11.2022<leer>Afrika: Schlimmste Dürre seit Jahrzehnten – Am „Horn“ von Afrika bahnt sich erneut eine Hungerkatastrophe an, nachdem vier Regenzeiten in Folge ausgeblieben sind. Die von kriegerischen Auseinandersetzungen geplagte Region zählt auch ohne diese Konflikte zu den ärmsten Landesteilen des Kontinents. Teilweise herrschen dort Temperaturen von über 40 Grad Celsius – im Schatten. Das wenige Vieh der armen bäuerlichen Bevölkerung verdurstet oder verhungert aufgrund der dort bereits seit Jahrzehnten herrschenden Dürre. Sie nimmt den Viehhirten ihre karge Lebensgrundlage. Bereits 2011 hatten aufgrund einer Hungersnot über eine Viertelmillion Menschen ihr Leben lassen müssen. Die UN schätzen, dass seit Beginn der außergewöhnlich lang anhaltenden Trockenheit mehr als drei Millionen Tiere verendet sind. Etwa 40 Millionen in der Region lebende Menschen leiden an Unterernährung; allein in Somalia hungern etwa 40 Prozent der Bevölkerung.

<leer>31.10.2022<leer>Australien: Südosten erneut großflächig unter Wasser – Nachdem bereits im Frühjahr heftige Regenfälle zu katastrophalen Überschwemmungen geführt haben (vgl. Meldung vom 27.02.), sind große Teile derselben Territorien erneut von Hochwassern betroffen, die bis zu den Hausdächern reichen. In fünf von acht Bundesstaaten gelten Flutwarnungen. Vielfach wurde Katastrophenalarm ausgelöst, wurden Tausende Bewohner zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert – nunmehr mitunter ein zweites Mal. Verantwortlich für die Situation sind überaus heftige Regenfälle bereits seit Anfang des Jahres, und in diesem Zusammenhang das Wetterphänomen La Niña, eine Höhenluftströmung, die das verdunstende warme Meerwasser vor Südamerika bis nach Australien trägt, wo es abregnet.

<leer>26.10.2022<leer>WMO: Rekordwerte bei den schädlichsten drei Treibhausgasen – Der Ausstoß der drei schädlichsten Treibhausgase hat im Jahr 2021 neue Höchstmengen erreicht. Dies geht aus einem Bericht der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in Genf hervor, den sie jährlich vorlegt. Allein das besonders schädliche Kohlendioxid (CO2) stieg gegenüber vorindustriellen Werten um knapp 150 Prozent, gefolgt von dem deutlich klimaschädlicheren Methan und von Lachgas. Nie zuvor wurde in den letzten 40 Jahren ein größerer Ausstoß an Methanemissionen registriert, sie sind für etwa 16 Prozent der Erwärmung verantwortlich (CO2 ca. 66 Prozent, Lachgas knapp sieben Prozent). Um die in Paris bis 2030 vereinbarten Klimaziele zu ereichen, wäre eine – inzwischen mehr als unwahrscheinliche – Reduktion solcher Emissionen um etwa 45 Prozent erforderlich.

<leer>07.09.2022<leer>WMO: Waldbrände verschlechtern die Luftqualität – Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) geht aufgrund von immer häufiger auftretenden Waldbränden infolge starker Erderwärmung von einer deutlichen Qualitätsminderung der Atemluft aus. So wurden allein von Juni bis August dieses Jahres in Westeuropa über 500.000 Hektar Wald vernichtet (seit Anfang des Jahres etwa 750.000 Hektar), wie aus Aufnahmen von Wettersatelliten hervorgeht. Demgegenüber verbrannte in den letzten 15 Jahren durchschnittlich nur etwas mehr als die Hälfte dieser Fläche. Resultat dieser Brände sind zusätzliche 6,4 Millionen Tonnen Kohlenstoff in der Luft; auch dieser Wert wurde in den letzten 15 Jahren nicht mehr erreicht. Damit nicht genug: Die WMO warnt aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung zudem vor ansteigender Ozon-Belastung, die zu zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden beim Menschen führt.

<leer>25.08.2022<leer>Naturkatastrophen nehmen weltweit zu – Meteorologen sprechen mittlerweile von der größten Dürre seit 500 Jahren in großen Teilen Europas. Flüsse werden zu Rinnsalen, kleinere versiegen völlig, Seen haben kaum noch Wasser. In Frankreich müssen etliche Ortschaften per Tankwagen mit Trinkwasser versorgt und hochgefährliche Atommeiler vom Netz genommen werden, weil deren Kühlung nicht mehr gewährleistet ist. Die deutsche Administration begnügt sich derzeit noch mit Sparappellen an die Bevölkerung. Insbesondere im Süden Europas wird das Wasser knapp und muss mitunter bereits rationiert werden, dürfen landwirtschaftliche Flächen kaum oder gar nicht mehr bewässert werden mit der Folge, dass dort die Ernte gefährdet ist. Versorgungsengpässe treten jetzt schon auf, weil Spanien als einer der größten Gemüseproduzenten Europas teilweise ausfällt, was für die Verbraucher mit massiven Preissteigerungen einher geht. Wissenschaftler prognostizieren für die Region um die Hauptstadt Madrid herum in wenigen Jahren klimatische Bedingungen, ähnlich wie sie in Wüstengebieten herrschen.
Beim weltweit größten Treibhausgas-Produzenten China sind infolge von Temperaturen, die bis zu 45 Grad Celsius erreichen, 14 von 22 Provinzen von großer Dürre betroffen. Der Strom Jangtse führt so wenig Wasser, dass dort einst überflutete historische Skulpturen wieder sichtbar werden, sank der Wasserpegel auf den bislang niedrigsten Stand seit etwa 150 Jahren. Wie auch in anderen von großer Trockenheit heimgesuchten Ländern musste in einigen Regionen die Stromversorgung reduziert werden, was zu verkürzten Öffnungszeiten vieler Geschäfte führte. Diese Einschränkungen wirken sich auch auf die produzierende Industrie aus, was sich wiederum negataive Folgen für den Export hat.
Demgegenüber stehen heftige und wochenlange Monsunregen bislang kaum bekannten Ausmaßes in Asien, die etwa in Pakistan bereits mehr als 1300 Tote gefordert haben und auch Ende September noch anhalten. Über 300 Tote sind zudem durch das Auftreten von Infektionskrankheiten hinzugekommen, in der besonders vom Hochwasser betroffenen Region Sindh mussten deshalb mehr als 2,7 Millionen Menschen medizinisch versorgt werden. Etwa ein Drittel der gesamten Landesfläche ist überflutet. Gut 33 Millionen Einwohner sind davon betroffen, mehr als 1,6 Millionen Häuser wurden zerstört und eine Dreiviertelmillion Nutzvieh ist verendet, Brücken wurden fortgespült. Viele haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren, Landwirtschaft ist oftmals nicht mehr möglich. Gut drei Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht vor dem Wasser. Die Regierung des verarmten Landes steht der Katastrophe jedoch mehr oder weniger hilflos gegenüber. Die 14 Millionen Einwohner zählende Hauptstadt Karatschi muss bislang einen Zustrom von mehr als 50.000 Obdachlosen verkraften, der weiterhin anhält, jeden Tag kommen derzeit 4000 hinzu. In den Monaten Juli und August war die Regenmenge nahezu doppelt so groß wie im langjährigen Mittel, in einer Provinz fiel sogar die fünffache Regenmenge.

<leer>03.08.2022<leer>Pakistan: Monsunregen tötet bislang 190 Kinder – Pakistan leidet seit Wochen unter einem außergewöhnlich starken Monsunregen, dessen Wassermassen seit Juni mehr als 500 Menschen in den Tod gerissen haben, darunter 191 Kinder. Etwa 40.000 Wohnungen sind aufgrund von Überschwemmungen zerstört worden. Die Behörden sprechen von einer „existenziellen Krise“ und befürchten den Ausbruch von Seuchen. Siehe auch Meldung vom →25.08.2022.

<leer>12.06.2022<leer>Korallensterben: jetzt auch in der Karibik – Ein bereits 2014 zunächst bei Florida beobachtetes Korallensterben breitet sich nunmehr über große Teile der Karibik aus. Waren zunächst die Bahamas und die Kleinen Antillen betroffen, hat die „Stony Coral Tissue Loss Disease“ genannte Krankheit, bei der das Weichgewebe vieler Korallenarten aus bislang unbekannten Gründen abstirbt, nunmehr die gesamte Meeresregion rund um die mexikanische Yucatán-Halbinsel erfasst. Mexikanische Forscher berichten von Verlusten zwischen zehn und mehr als 90 Prozent. Sie sprechen von der „wahrscheinlich tödlichsten Störung“, die jemals in der Region vorgekommen ist. Die Ursache dieses Massensterbens ist bislang nicht bekannt; an der Wassertemperatur scheint es wohl eher nicht zu liegen.

<leer>13.05.2022<leer>Indien: Hitzeperiode verschärft Nahrungsmittelkrise – Eine seit Wochen anhaltende Hitzewelle mit Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius führt in Indien zu erheblichen Ernteeinbußen und verschärft – zusammen mit weiteren Ausfällen infolge des sowjetischen Überfalls auf die Ukraine – den globalen Weizenmangel noch einmal deutlich. Indien, weltweit der zweitgrößte Anbauer dieses Grundnahrungsmittels, hat den Export mittlerweile gestoppt, um die eigene Bevölkerung versorgen zu können. Die Preise für Weizenprodukte haben Rekordhöhen erreicht; landwirtschaftliche wie auch andere Tätigkeiten sind aufgrund der hohen Temperaturen tagsüber praktisch nicht mehr möglich. Vor allem Menschen in Dritte-Welt-Staaten auf dem afrikanischen Kontinent, welche schon „traditionell“ unter Hunger zu leiden haben und von internationalen Hilfsorganisationen versorgt werden müssen, sind vom Exportverbot besonders betroffen.

<leer>10.05.2022<leer>Klimaforschung: 1,5 Grad viel früher möglich – Der dauerhafte Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur wird die kritische Schwelle von 1,5 Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit (bis ca. 1900) voraussichtlich schon innerhalb der nächsten fünf Jahre erreichen. Damit rechnen Wissenschaftler der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mit einer Wahrscheinlichkeit von nahezu 50 Prozent. Innerhalb dieser Zeitspanne wird zudem mit neuen Hitze-Rekordjahren zu rechnen sein. 1,5 Grad stellt einen jener Kipp-Punkte dar, die voraussichtlich zu nicht mehr revidierbaren Schäden sowohl beim Menschen als auch bei seiner Umwelt führen werden.

<leer>20.04.2022<leer>Antarktis: Kleinste Eismasse seit 1978 – Die Eismasse der Antarktis ist auf die bislang kleinste Ausdehnung seit Beginn der Satellitenmessungen geschrumpft und beträgt nur noch etwas weniger als zwei Millionen Quadratkilometer. Normalerweise dehnt sie sich – im Gegensatz zur Arktis – geringfügig aus. Gleichzeitig verzeichnet die Region neue Temperaturrekorde. So wurden auf der russischen Forschungsstation Wostok nur noch minus 17,7 Grad Celsius gemessen, das ist ein Anstieg von mehr als 30 °C gegenüber den sonst dort herrschenden üblichen Temperaturen. Forschungen legen nahe, dass der Rückgang auf einen erheblichen Anstieg der Meerestemperatur in den südlichen Ozeanen zurückzuführen ist und verweisen auf zunehmend stärkere Schwankungen im Klimageschehen auf der Südhalbkugel.
Quelle u.a.: Advances in Atmospheric Sciences

<leer>13.04.2022<leer>Afrika: Verheerende Unwetter im Süden – Eine der schlimmsten Naturkatastrophen hat sich in den letzten Tagen im Süden Afrikas zugetragen. Betroffen sind vor allem große Teile Botswanas und die Südostküste Südafrikas. Innerhalb kurzer Zeit fielen mehr als 30cm Niederschlag pro Quadratmeter. Mindestens 443 Menschen fanden den Tod infolge von Überschwemmungen oder Erdrutschen, viele weitere werden noch vermisst. Mehr als 10.000 Häuser, darunter viele Schulen, wurden zerstört oder stark beschädigt, über 40.000 Menschen verloren ihr Obdach. Die Infrastruktur ist weiträumig zerstört, die Versorgung mit Trinkwasser und Elektrizität vielfach unterbrochen. Im Industriehafen der Großstadt Durban wurden viele Hundert Frachtcontainer fortgeschwemmt. Die Regierung hat den Notstand ausgerufen.

<leer>28.03.2022<leer>Australien: Korallensterben geht unvermindert weiter – Luftaufnahmen australischer Behörden bestätigen eine nunmehr vierte große Bleiche von Korallen am Great Barrier Reef innerhalb von nur sechs Jahren. Mit einer Länge von 2300 Kilometern vor der Ostküste des Kontinents gehört es – noch – zum UNESCO Weltnaturerbe. Die Ursache des anhaltenden Absterbens von Korallen, die in Symbiose mit Algen leben, liegt vor allem an der steigenden Wassertemperatur. Algen produzieren dann für Korallen tödliche Giftstoffe, sodass die zur Gattung der Nesseltiere zählenden Wirtstiere ihre Gäste abstoßen, dadurch ausbleichen und in kurzer Zeit absterben.
Wegen der großräumigen klimatischen Veränderungen ist die Bleiche durch lokale Einzelmaßnahmen kaum zu stoppen. Die UNESCO hatte bereits im letzten Jahr angeregt, das Riff als „gefährdetes Welterbe“ einzustufen, seine langfristigen Überlebenschancen taxiert die zuständige australische Behörde inzwischen als „sehr schlecht“.

<leer>28.03.2022<leer>Mikroplastik: nun auch im Blut nachgewiesen – Mikroplastik, kleinste Bestandteile industrieller Errungenschaften, lassen sich inzwischen überall auf dem Erdball nachweisen – in und unter den Polargebieten ebenso wie auf den höchsten Gipfeln und im Trinkwasser. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis sich solche Partikel auch im menschlichen Blut finden würden. Dies konnten niederländische Forscher nun bestätigen: In mehr als zwei Dritteln von 22 untersuchten Proben fanden sie die nicht abbaubaren Kunststoffe – allen voran PET (Polyethylenterephthalat), wie es vor allem in Getränke-Kunststoffflaschen verwendet wird. Andere Proben enthielten Polystrol, das für viele Lebensmittelverpackungen verwendet wird, wieder andere Polyethylen (z.B. für Folien), dem weltweit am häufigsten produzierten Kunststoff.
Über die Auswirkungen auf den menschlichen Körper gibt es noch keine gesicherten Erkenntnisse außer der, dass Mikroplastik dort nicht hingehört. Bislang ist lediglich geklärt, dass es über die Nahrungskette aufgenommen wird, nicht jedoch, ob es sich im Organismus anreichert oder wieder ausgeschieden wird. Grund zur Besorgnis bestehe allemal, so ein an der Untersuchung beteiligter Wissenschaftler.
Quelle: Environment International

<leer>09.03.2022<leer>Kohlendioxid: Globale Emissionen auf Rekordniveau – Der weltweite Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid ist trotz aller angeblichen Bemühungen auf neue Rekordhöhen gestiegen. Dies geht aus Zahlen hervor, die jetzt die Internationale Energieagentur (IEA) vorgelegt hat. Damit hat sich der durch coronabedingte Einschränkungen des Jahres 2020 hervorgerufene Rückgang von knapp sechs Prozent nicht fortgesetzt, wie vielerorts erhofft wurde. Mit einem Ausstoß von zwei Milliarden Tonnen hat im Gegenteil die Kohlendioxidbelastung 2021 den stärksten Anstieg aller Zeiten zu verzeichnen. Belastungen durch weitere umweltschädliche Treibhausgase wie etwa Methan sind dabei noch nicht berücksichtigt.
Nach Einschätzung der IEA ist der Anstieg vor allem bedingt durch hohe Gaspreise, die zu einem deutlichen Anstieg der Kohleförderung und -verbrennung geführt haben. Weltweit sei so viel Kohle verbrannt worden wie nie zuvor und für mehr als 40 Prozent der globalen Kohlendioxidbelastung verantwortlich. Insbesondere die Volksrepublik China sticht als Emittent immer wieder unangenehm hervor.

<leer>08.03.2022<leer>Südpol: Eismasse wird immer weniger – Messungen des EU-Dienstes Copernicus haben ergeben, dass die Ausdehnung des antarktischen Meereises im Februar den geringsten Wert seit 1979 – dem Beginn der Aufzeichnungen – aufweist. Allein in den letzten 30 Jahren war ein Rückgang von durchschnittlich 27 Prozent zu verzeichnen. Betroffen waren vor allem die Regionen im Rossmeer, der westlichen Amundsensee sowie das Weddellmeer. In der Arktis hingegen waren im Februar im Durchschnitt nur zwei Prozent weniger als Ausdehnung gegenüber dem langjährigen Referenzzeitraum zu beobachten.

<leer>29.02.2022<leer>Weltklimarat (IPCC): Städte besonders bedroht – Anhaltende und verstärkte Hitzewellen in zukünftigen Dekaden bedrohen besonders die dicht bevölkerten Städte, in welchen sich die Luft bedrohlich aufheizen wird, was wiederum auch Auswirkungen auf die Vegetation haben wird. Dies ist eines der Ergebnisse des zweiten Teils des 6. Berichts des Weltklimarats, der Schäden prognostiziert, die um ein Vielfaches höher liegen werden als heute. Einige davon werden bereits jetzt nicht mehr vermeidbar sein, auch wenn die Treibhausgasemissionen zurückgehen sollten. Neben mehr Todesfällen und Krankheiten würde die zunehmende Erwärmung zudem die Ausbreitung von Krankheitserregern beschleunigen und „irreversible“ Auswirkungen auf einige Ökosysteme haben. So sterben beispielsweise immer mehr Korallenriffe ab und werden großflächige Baumbestände durch Hitze geschädigt und Brände vernichtet. Deutlicher als bisher weisen die beteiligten Wissenschaftler auf die „gegenseitige Abhängigkeit“ von Klima, Ökosystemen und menschlichem Verhalten hin und warnen – wie schon in den Berichten früherer Jahre – vor einem „Weiter so“.

<leer>27.02.2022<leer>Australien: Land unter in Queensland – Ununterbrochene Regenfälle in den östlichen und südlichen Landesteilen des Kontinents, die noch bis weit in den März hinein andauerten, haben weite Landstriche unter Wasser gesetzt. Zehntausende Menschen wurden von den Behörden aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen und haben ihre gesamte Habe verloren. Viele Häuser stehen vollständig unter Wasser, mindestens 20 Tote sind zu beklagen. Es handelt sich – nach mehreren Jahren mit ungewöhnlich starken Hitzeperioden – um das bislang zerstörerischte Hochwasser seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Allmählich beginnen angesichts der enormen Schäden auch auf dem Subkontinent erste zaghafte Diskussionen darüber, inwieweit nicht ein bislang wenig Beachtung gefundener Klimawandel dafür die Ursache sein könnte.

<leer>24.02.2022<leer>Argentinien: Riesige Brände außer Kontrolle – Bereits seit Wochen lodernde Brände haben bis jetzt Flora und Fauna von etwa 800.000 Hektar Land im Norden Argentiniens vernichtet und sind außer Kontrolle geraten. Besonders betroffen ist die Provinz Corrientes sowie Teile der Esteros del Iberá, ein großes, aus vielen Seen, Sümpfen und Feuchtgebieten bestehendes Schutzgebiet, welches seltene Wasserbewohner und auch Jaguare und Ameisenbären beherbergt. Nicht nur eine seit Jahren anhaltende Trockenperiode mit wenig Niederschlag ist für die Brände verantwortlich, ebenso sind es große Monokulturen von Kiefern- und Eukalyptusanpflanzungen, die besonders viel Wasser benötigen und dieses dem Boden zusätzlich entziehen. Auch in anderen Landstrichen des Nordens wüten derzeit große Feuer, ebenso in Patagonien. Brandbekämpfer aus den Nachbarländern kommen den einheimischen Rettungskräften inzwischen zu Hilfe, der Gouverneur der am stärksten betroffenen Provinz Corrientes hat sich sogar hilfesuchend an die EU gewandt.

<leer>17.02.2022<leer>Meeresspiegel: Anstieg von 30cm bis 2050 möglich – Gemeinsam mit der NASA und der Einrichtung US Geological Survey prognostiziert die US-Klimabehörde NOAA in einem aktuellen Bericht einen globalen Anstieg des Meeresspiegels von durchschnittlich 25 bis 30cm bereits in den nächsten 50 Jahren. Dies würde eine Verdopplung gegenüber den letzten 100 Jahren bedeuten; Überschwemmungen würden sich wahrscheinlich verzehnfachen, verheerende mit großer Zerstörungskraft etwa fünfmal häufiger auftreten als bisher. Besonders betroffen wäre die Ostküste der USA, sodass das schon heute teilweise aufgegebene New Orleans (Hurrikan Katrina) möglicherweise vollständig dem Wasser anheimfallen könnte. Der Anstieg, so die Forscher, ließe sich bis zum Jahr 2050 praktisch nicht mehr aufhalten, und zwar unabhängig davon, wieviel CO2-Emissionen in der Zwischenzeit reduziert würden. Und er wäre erst ein „Vorgeschmack“ auf das, was noch kommen werde – nämlich durch die globale Eisschmelze, durch welche die Wissenschaftler bis zum Ende des Jahrhunderts einen Anstieg von durchschnittlich zwei Metern für möglich halten.

27.01.2022Thailand von Ölpest bedroht – Im Golf von Thailand, nahe der beliebten Touristenregion der Provinz Rayong, bahnt sich eine Umweltkatastrophe an, nachdem durch eine geborstene unterseeische Pipeline rund 50.000 Liter Öl ausgelaufen sind, die sich nach und nach über eine Fläche von knapp 50 Quadratkilometer ausbreiten. Das Leck konnte von der Marine am nächsten Tag jedoch geschlossen werden. Die Verschmutzung durch das Öl bedroht die Küste eines Nationalparks im Samet-Archipel. Ein etwa 200km südlich von Bangkok gelegener berühmter tropischer Sandstrand (Mae Ram Phueng) musste im Verlauf der weiteren Tage für Besucher geschlossen werden.

<leer>15.01.2022<leer>Peru: schwerste Ölverseuchung der letzten Jahrzehnte – In Peru hat auslaufendes Öl eines voll beladenen Tankschiffs zu einer der schwersten Umweltverseuchungen seit Jahrzehnten geführt, nachdem es bei einem Entladevorgang große Mengen davon verloren hat, die sich ins Meer ergossen. Angeblich hätte hoher Wellengang, bedingt durch den Vulkanausbruch auf der Insel Tonga und den darauf folgenden Tsunami, zu der Havarie geführt. Sie wurde zunächst kleingeredet, tatsächlich handelt es sich jedoch um eine schwerwiegende Verschmutzung mit verdreckten Strandabschnitten und ölverklebtem Meeresgetier. Statt der „wenigen Gallonen“, von denen ursprünglich die Rede war, haben innerhalb weniger Tage beinahe zwei Millionen Liter mehr als 100km Küste verunreinigt. Die wenige Kilometer vor der Hauptstadt Lima gelegene, mitverantwortliche Raffinerie des spanischen Konzerns Repsol ist schon mehrfach wegen unsauberer Methoden aufgefallen. Die betroffenen Strände sind inzwischen für die Öffentlichkeit gesperrt; Tausende Helfer versuchen, das Öl dort zu entfernen. Die Auswirkungen dieser Katastrophe könnten noch Jahre später zu spüren sein.