Europa

2018201920202021202220232024

<leer>31.12.2022<leer>Bilanz des Jahres: Heißester Sommer seit Beginn der Aufzeich­nungen in Europa – Der EU-Beob­achtungs­dienst Coper­nicus hat den Sommer 2022 als den heißesten seit Beginn der Aufzeich­nungen bezeich­net – mit teil­weise besorg­nis­erre­gen­den Aus­wirkun­gen. Selbst über das ganze Jahr betrach­tet zählte 2022 zum zweit­wärmsten Jahr überh­aupt. (weitere Einzel­heiten siehe →Meldung vom 20.04.2023).
Deutschland trocknet aus – Wieder ist ein Jahr mit Re­kord­tempe­ratu­ren zu Ende ge­gan­gen. Auf­grund der außer­gewöhn­lichen Tempe­ratu­ren im De­zem­ber gilt nun­mehr das Jahr 2022 als das wärmste seit Be­ginn der Auf­zeich­nun­gen. In den Som­mer­mona­ten von Juni bis Au­gust wurden mit 820 Son­nen­stun­den mehr als je zuvor ge­mes­sen, war die Luft­feuch­te teil­weise so ge­ring wie in der Saha­ra-Wüs­te und stieg das Thermo­meter auf bis zu 40 Grad Cel­sius. Auf­grund imm­er gerin­ger aus­fal­len­der Nie­der­schlä­ge musste die Schiff­fahrt auf dem Rhein deut­lich redu­ziert wer­den, was wie­der­um zu Ver­sor­gungs­eng­päs­sen im Land führ­te. Nach Mei­nung von Klima­exper­ten war das Jahr geprägt von der schlimms­ten Dürre seit min­des­tens 500 Jah­ren, stan­den des­halb in Bran­den­burg Hun­derte Hek­tar Wald in Flam­men, kam es groß­flä­chig zu Ernte­aus­fäl­len und sank der Grund­was­ser­spie­gel teil­weise be­trächt­lich. Win­ter­sport in den Alpen war zu­meist nur noch mit­hilfe von Kunst­schnee mög­lich, so­dass der mit ihm ver­bun­dene Mas­sen­tou­ris­mus sich auf dem Rück­zug be­fin­det – die Natur wird es dan­ken. Den Prog­nosen der Fach­leute zu­folge wer­den die Wet­ter­kaprio­len kein Ein­zel­fall blei­ben: der Trend geht zu noch höhe­ren Tempe­ratu­ren.
Luftqualität: 2022 gab es das fünfte Jahr in Folge keine Über­schrei­tungen der Fein­staub­grenz­werte in Deutsch­land. Der Jahres­mittel­grenz­wert für Stick­stoff­dioxid (NO₂) von 40µg/m³ Luft wurde nach aktu­eller Daten­lage nur noch an zwei ver­kehrs­nahen Mess­statio­nen in Mün­chen und Essen über­schrit­ten (siehe dazu Meldung vom 13.02.2023).

<leer>24.11.2022<leer>Feinstaub: Luftqualität verbessert, trotzdem noch viele Todes­fälle – Die Belas­tung der Luft durch Fein­staub hat nach Schät­zun­gen der Euro­päi­schen Umwelt­agen­tur (EEA) im Jahr 2020 zwar wei­ter abge­nom­men, gleich­wohl sind 240.000 Men­schen durch die schäd­lichen Par­ti­kel zu Tode gekom­men. Trotz der im­mer noch hohen Zahl stellt dies ein­en Rück­gang von etwa 45 Pro­zent in den letz­ten 15 Jah­ren dar. Be­son­ders belas­tet seien im­mer noch die gro­ßen Städte; 96 Pro­zent ihrer Bewoh­ner müs­sen Werte er­tra­gen, die über den Richt­wer­ten der Welt­gesund­heits­organi­sation (WHO) lie­gen. Fein­staub­belas­tun­gen führen häufig zu Er­kran­kun­gen an Lunge, Herz und Hirn, die wie­der­um töd­lich ver­lau­fen kön­nen.1

<leer>02.11.2022<leer>Oktober wärmster Monat seit Aufzeichnungsbeginn – So warm wie im Okto­ber 2022 war es noch nie in der Bun­des­repu­blik, jeden­falls nicht, seit­dem die Tempe­ratu­ren kon­tinu­ier­lich auf­gezeich­net wer­den (1881). Mit durch­schnitt­lich 12,5 Grad Cel­sius war er gegen­über dem lang­jähri­gen Mit­tel zwi­schen 1981 und 2010 um mehr als drei Grad wär­mer. Es sind Tempe­ratu­ren, wie sie nor­maler­weise im Mai zu ver­zeich­nen sind. Deutsch­lands „Son­nen­ecke“ bei Frei­burg im Breis­gau er­reich­te sogar Durch­schnitts­werte von etwa 15 Grad. Und die Ten­denz ist ein­deu­tig – nicht nur in Deutsch­land: durch den Klima­wan­del kann Warm­luft im­mer weiter nach Nor­den vor­drin­gen. Die Fol­gen für die Natur sowie auch für die Land­wirt­schaft sind noch gar nicht ab­seh­bar, deu­ten sich aber im­mer stär­ker an.

<leer>12.10.2022<leer>Deutsche Gewässer: nur zehn Prozent ökolo­gisch intakt – Nur knapp zehn Prozent der Flüsse, Seen und Küs­ten­gewäs­ser in Deutsch­land waren 2021 in einem guten öko­logi­schen Zu­stand. Das ist zwar eine leich­te Ver­bes­se­rung gegen­über 2015, stellt Deutsch­land aber wei­ter vor große Her­aus­for­de­run­gen, wie aus einer gemein­samen Presse­mit­tei­lung vom Um­welt­bun­des­amt und dem Bun­des­minis­te­rium für Um­welt, Natur­schutz, nuk­leare Si­cher­heit und Ver­brau­cher­schutz her­vor­geht. Posi­tiv immer­hin sei, dass die chemi­schen Belas­tun­gen im Grund­was­ser insge­samt leicht zurück­gegan­gen sind. Aller­dings müsse jeder fünfte Grund­wasser­körper in Deutsch­land wei­ter­hin wegen zu hoher Nitrat­werte als schlecht bewer­tet werden. Diese Belas­tung stamme vor allem aus der Land­wirt­schaft. Insge­samt habe sich der Zu­stand vie­ler Gewäs­ser in den ver­gan­genen Jahren in ein­zel­nen Aspek­ten jedoch ver­bes­sert, sei aber „noch nicht im guten Zu­stand“.
Bro­schüre„Die Wasser­rahmen­richt­linie. Gewäs­ser in Deutsch­land 2021. Fort­schrit­te und Her­aus­forde­run­gen“ zu ent­neh­men, die alle sechs Jahre die aktuel­len Pla­nun­gen für die Ver­besse­rung des Zu­stands der Gewäs­ser in Deutsch­land doku­men­tiert.

<leer>29.09.2022<leer>Vogelsterben besorg­nis­erre­gend – 40.000 täg­lich allein in Europa – Nach den Bienen nun die Vögel: weltweit sind viele Arten vom Aus­ster­ben bedroht. Das teilen die Welt­natur­schutz­union IUCN sowie der Dach­ver­band für den Vogel­schutz, Bird­life Inter­natio­nal, über­ein­stim­mend mit. Rund 11.000 gefie­derte Arten gibt es noch auf der Erde, acht Pro­zent von ihnen könn­ten schon bald nicht mehr exis­tie­ren. Be­trof­fen sind alle Erd­teile. Dieses Arten­ster­ben – nicht nur von Vö­geln – be­droht zuneh­mend auch das be­reits ins Wan­ken gera­tene öko­logi­sche Gleich­gewicht. In Europa sind vor allem Arten be­trof­fen, die ins­beson­dere durch die Inten­sivie­rung von Forst- und Land­wirt­schaft aus ihren Lebens­räu­men ver­trie­ben wer­den, Feld­ler­chen etwa oder Kie­bitze. Pro Tag ver­en­den al­lein hier etwa 40.000 Vögel, schät­zen die Schutz­orga­nisa­tio­nen.

<leer>31.08.2022<leer>Sommer 2022: Mehr Sonnen­stun­den als je zuvor – Mit etwa 820 Sonnen­stun­den war der dies­jährige Som­mer (Juni bis August) der bis­lang sonnen­reichste seit Beginn der Auf­zeich­nun­gen. Dies erga­ben erste Hoch­rech­nun­gen des Deut­schen Wetter­diens­tes. Was man­che Men­schen freuen wird, gibt ande­ren hin­ge­gen Anlass zu erns­ter Be­sorg­nis. Resul­tat dieser lang anhal­tenden Sonnen­schein­dauer sind ande­rer­seits näm­lich groß­flächi­ge Wald­brände, aus­getrock­nete Flüsse, weit ver­brei­te Dür­ren und damit ein­her­gehen­de Ernte­aus­fälle. Stellen­weise war die Ver­sor­gungs­sicher­heit gefähr­det.
Waren es im voran­gegan­genen Jahr­zehnt ledig­lich 654 Sonnen­stun­den im Durch­schnitt (zwi­schen 1961 und 1990 sogar nur 614), so schlug dieser Sommer alle Rekorde. In eini­gen Landes­tei­len wur­den sogar 900 und mehr Sonnen­stun­den gemes­sen. Wie auch die­ses Jahr ist zu­meist eine Ver­lage­rung des globa­len nörd­lichen Höhen­windes (Jet­stream) dafür ver­ant­wort­lich, der sich noch wei­ter nach Norden ver­la­gert hat, wo­durch regen­reiche Tief­druck­gebie­te eben­falls weiter nörd­lich in Skandi­navien abreg­neten und die da­run­ter lie­gen­den Hoch­druck­gebie­te Mittel­euro­pa er­reich­ten. Satel­liten­aufnah­men las­sen erken­nen, dass in wei­ten Tei­len Euro­pas inzwi­schen deut­lich weni­ger Was­ser im Boden ge­spei­chert ist als in frühe­ren Zei­ten.

<leer>30.08.2022<leer>Grönland: Eisschmelze lässt Meeres­spie­gel dras­tisch an­stei­gen – Die Nord­polar­region mit ihren rie­sigen Eis­massen ist jene Region auf der Erde, in der die Tem­pera­turen inner­halb kurzer Zeit­räume am stärks­ten an­stei­gen. Jetzt haben Kopen­hage­ner Wis­sen­schaft­ler auf­grund von vor­lie­gen­den Da­ten aus dem Zeit­raum der Jahre 2000 bis 2019 er­rech­net, dass selbst bei einem sofor­tigen Stopp von schäd­lichen Klima-Gasen der Mee­res­spie­gel durch das Ab­schmel­zen allein des Grön­land­eises in­fol­ge der an­hal­ten­den Er­wär­mung um min­des­tens 27cm an­stei­gen dürfte. Und das ist nur die opti­mis­tisch­ste An­nah­me. Rea­listi­scher sei, so die For­scher, dass sich die­ser Wert "mehr als ver­dop­peln“ könnte – und zwar noch in diesem Jahr­hun­dert. Würde man die im Jahr 2012 gewon­ne­nen Daten mit der bis­lang höchs­ten ge­mes­se­nen Schmelz­rate bei an­dauern­den glei­chen Bedin­gun­gen zu­grunde le­gen, wäre sogar ein An­stieg von etwa 78cm zu er­war­ten.
Quelle: Nature Climate Change

<leer>22.08.2022<leer>Polen: Tonnenweise tote Fische in der Oder – Das seit dem 26. Juli erst­mals beob­ach­te­te und immer noch an­dauern­de massen­haf­te Fisch­ster­ben im deutsch-polni­schen Grenz­fluss hat sich zu einer Kata­stro­phe ausge­weitet. Auf gut 500km ist der fünft­gößte Strom Deutsch­lands prak­tisch bio­lo­gisch tot, das ist mehr als die Hälfte seiner ge­sam­ten Länge. Feuer­wehr­leute, Mili­tär und frei­wil­lige Hel­fer bar­gen bis­lang auf bei­den Ufer­sei­ten gut 200 Ton­nen Fisch­kada­ver, darun­ter Zan­der und Hechte, und trans­portier­ten sie per Lkw ab.
Die fieber­hafte Suche nach den Ursa­chen war auf­wän­dig und führte erst Ende Sep­temb­er zu einem Er­geb­nis. Ein Ex­perten­be­richt geht von einer men­schen­gemach­ten Umwelt­kata­stro­phe aus. Als wahr­schein­lichste Ursache für das Fisch­ster­ben in der Oder wird ein sprung­haft gestie­gener Salz­gehalt ange­nom­men, der gemein­sam mit wei­te­ren Fak­to­ren für eine mas­sive Ver­meh­rung einer für Fische gif­tigen Brack­wasser­alge geführt hat, geht aus dem Bericht her­vor, der am 30. Sep­tem­ber ver­öffent­licht wurde. Die Brack­wasser­alge Prym­nesium par­vum er­zeugt eine gif­tige Sub­stanz, die für Fische und andere Was­ser­orga­nis­men töd­lich ist.
Diese für die Was­ser­fauna unter nor­malen kli­mati­schen Be­din­gun­gen etwas weni­ger kriti­sche Situa­tion könnte in­fol­ge monate­lan­ger Hitze­peri­oden mög­licher­weise künf­tig häu­figer zu er­war­ten sein. Denn bei Tem­pera­turen von weit über 30 Grad Cel­sius (vgl. voran­gehen­de Mel­dun­gen), welche viele Fluss­läufe zu schma­len Rinn­salen wer­den lie­ßen, stieg auf­grund ihrer ge­rin­gen Wasser­menge der Salz­gehalt der Oder stark an. Das wie­derum be­güns­tig­te die Ver­brei­tung von Prymne­sium per­vum, die sich – bei Wasser­tempe­ratu­ren bis zu 27 Grad – ra­sant aus­brei­ten konnte. Das von ihr produ­zierte Gift wurde den Fischen und sehr wahr­schein­lich auch vie­len ande­ren Klein­lebe­wesen zum tödli­chen Ver­häng­nis.
Solche Kata­strophen dürften sich des­halb wieder­holen, auch weil durch den Aus­bau von Flüs­sen zu gro­ßen Schiff­fahrts­stra­ßen, welche immer wei­ter aus­gebag­gert und aufge­staut dann zu eher ste­hen­den Gewäs­sern wer­den, ein ideales Habi­tat für die Alge ent­steht, töd­lich für Fische und andere Klein­lebe­wesen. Einen sol­chen Aus­bau plant Polen auch für die Oder. Man­gels "ver­füg­barer Inform­atio­nen“ – wohl von polni­scher Seite – muss­ten die Exper­ten übri­gens offen­lassen, was die Ursache für den un­atür­lich hohen Salz­gehalt war. Unklar bleibt auch, wie die Brack­was­ser­alge, die norm­aler­weise in Küsten­gewäs­sern vor­kommt, ins Binnen­land gera­ten ist.

<leer>09.08.2022<leer>Europa: Wochenlange Trockenheit gefährdet Versorgung – Die seit vielen Wochen an­hal­tende Hitze­peri­ode wirkt sich mitt­ler­weile infolge nun ein­tre­ten­der Dürre in vie­len Regio­nen Euro­pas auf die Infra­struk­tur aus. Neben groß­flächi­gen Wald­brän­den ins­beson­dere im Süden, welche viel­fach Eva­kuie­run­gen und den Ver­lust von Hab und Gut nach sich ziehen und der Arten­viel­falt erheb­lichen Scha­den zufü­gen, ist inzwi­schen auch vie­ler­orts die Ernte gefäh­rdet. In Frank­reich sind Fluss­pegel teil­weise um sechs Meter gesun­ken, in Deutsch­land können Indu­strie­betrie­be nur noch mit hal­ber Fracht belie­fert wer­den, weil die Fahr­rinne im Rhein höhere Bela­dun­gen nicht mehr zulässt. Halbe Fracht bedeu­tet für die Schif­fer hal­ben Umsatz bei glei­chen Fix­kos­ten. Frank­reich spricht von der schlimm­sten Tro­cken­heit, die das Land jemals ver­zeich­net hat; allein im Juli kamen nur 15 Prozent der sonst übli­chen Menge Nieder­schlag vom Him­mel. In eini­gen Lan­des­tei­len müs­sen die Bewoh­ner durch Tank­wagen mit Trink­was­ser ver­sorgt werden. Als gro­ßer Atom­strom-Produ­zent sieht sich das Land ge­zwun­gen, seine der­zeit ohne­hin nur etwa zur Hälfte ein­satz­berei­ten Atomk­meiler teil­weise vom Netz zu nehmen, weil sich sonst das zur Küh­lung ent­nom­mene Fluss­was­ser zu stark erwär­men würde. Der Strom-Expor­teur Frank­reich ist des­halb zum Impor­teur gewor­den.

<leer>28.07.2022<leer>Mittelmeer erwärmt sich dramatisch – Um etwa drei bis vier Grad Celsius sind im Monat Juli die Tem­pera­tu­ren im west­li­chen Mit­tel­meer gegen­über dem lang­jähri­gen Mit­tel ge­stie­gen und lie­gen an vie­len Stel­len knapp unter 30 Grad. Wenn über­haupt, wer­den solche Werte zu­meist erst im Au­gust regis­triert. Es ist be­reits die drit­te mari­time Hitze­welle in die­sem Jahr, die zu­dem alle drei außer­gewöhn­lich lange an­hiel­ten. Das hat auch Aus­wir­kun­gen auf die dort heimi­sche Fauna und Flora, zu­min­dest auf jene, die an eine sol­che Er­wär­mung nicht ange­passt ist. Mögen sich einige Meeres­bewoh­ner Ausw­eich­quar­tiere suchen, so ist dies für die Pflan­zen­welt kaum mög­lich. Sollte sie ab­ster­ben, so fiele ein wich­tiger Koh­len­stoff-Bin­der aus.

<leer>27.07.2022<leer>Brandenburg / Sachsen: Große Wald­flächen in Flam­men – Lang anhal­tende Hitze und eine damit ver­bun­dene Tro­cken­heit haben in den östli­chen Lan­des­tei­len große Schä­den ange­rich­tet. Im südli­chen Bran­den­burg wurde eine Fer­kel-Auf­zucht­sta­tion teil­weise ein Raub der Flam­men, Lösch­mann­schaf­ten be­zeich­nen die bis­lang größ­ten Wald­brände in die­sem Jahr als „völ­lig außer Kon­trol­le“ gera­ten. Der­zeit brennt es auf einer Fläche in der Größe von etwa 1200 Fuß­ball­fel­dern.
Seit dem Abend des 24. Juli fres­sen sich zu­dem große Feuer im Böhmi­schen Grenz­land in die Sächsi­sche Schweiz vor, und zwar mit einer Hef­tig­keit, dass die Be­hör­den in der Re­gion des Elb­sand­stein-Ge­bir­ges ein Be­tre­tungs­ver­bot für die Wäl­der erlas­sen haben. In dem be­kann­ten Tou­ris­ten­ort Bad Schan­dau wurde Kata­stro­phen­alarm aus­gelöst, auf tsche­chi­scher Seite musste ein Kin­der-Fe­rien­lager ge­räumt werden und wur­den meh­rere Häu­ser durch Feuer zer­stört. Wegen des unweg­samen Gelän­des ge­stal­ten sich die Lösch­arbei­ten be­son­ders schwie­rig. Die Feuer­weh­ren kön­nen sich zu­nächst nur darauf be­schrän­ken, ein wei­te­res Über­grei­fen der Flam­men auf deut­sches Ge­biet zu ver­hin­dern.

<leer>14.07.2022<leer>Hitze und fehlender Regen führen zu Wasser­knapp­heit – Deutsch­land er­lebte am 19. Juli mit Tempe­ratu­ren um die 40 Grad den bis­lang hei­ßesten Tag des Jah­res; er liegt nur knapp unter dem Re­kord von 41,2 Grad, der im Juli 2019 ge­mes­sen wur­de. Die­se Werte wur­den aller­dings nur einen Tag später schon wieder über­trof­fen: Am 20. Juli wurden in sechs Bun­des­län­dern die bis­lang höch­sten Tem­pera­tu­ren seit Be­ginn der Auf­zeich­nun­gen regis­triert, al­lein vier Städte ver­zeich­ne­ten mehr als 40 Grad. Seit Wochen aus­blei­ben­der Regen und aus dem Süd­wes­ten Euro­pas heran­zie­hende Heiß­luft tra­gen zu einer kriti­schen Lage bei (vgl. →Glo­bale Ereig­nisse). Die durch Frei­burg flie­ßende Drei­sam führt kaum noch Was­ser; Tier­freunde versu­chen, im Fluss­bett unter große Steine ge­flüch­tete Fische mit blo­ßen Hän­den zu ret­ten. Man­che Kom­munen be­rei­ten vor­sorg­lich Not­fall­maß­nah­men vor; in eini­gen Gegen­den ist es be­reits ver­bo­ten, aus öffent­lichen Gewäs­sern Was­ser zu ent­neh­men.

<leer>14.07.2022<leer>Hitzewelle erfasst große Teile Euro­pas – Aus­ge­hend von der Iberi­schen Halb­insel ver­wan­delt der­zeit eine extreme, für Klima­tolo­gen hin­gegen nicht über­ra­schend auf­kom­mende Hitze­perio­de weite Teile Euro­pas in einen Glut­ofen. Solche Klima­phäno­mene prog­nos­tizier­ten sie be­reits vor mehr als 30 Jah­ren – und warn­ten eben­so ein­dring­lich davor. Die ex­trem heiße Luft brei­tet sich nicht nur auf wei­tere Mittel­meer­län­der aus, son­dern er­fasst glei­cher­maßen den Nor­den. In­fol­ge von Tempe­ratu­ren von bis zu 45 Grad Cel­sius kommt es in vie­len euro­päi­schen Län­dern zum Kata­stro­phen­fall mit ent­spre­chen­den Alar­men. Noch nie ist in Eu­ro­pa bis zur Mit­te des Jah­res so viel Wald ver­brannt wie in dies­em Jahr – jeden­falls nicht im Zeit­raum von 2006 bis 2021.
In Portugal gehen seit Wo­chen schon Brand­bekämp­fer zwi­schen Lissa­bon und Porto gegen kaum einzu­däm­mende groß­flächi­ge Wald­brände mit allen ver­füg­ba­ren Mitcteln vor, ban­gen die Be­woh­ner um ihr Eigen­tum. Über 1000 Tote hat das Land bis­lang in­fol­ge der Flam­men­meere zu be­kla­gen, dar­un­ter auch ein Pilot, der beim Ein­satz mit sei­nem Lösch­flug­zeug abge­stürzt und ums Leben gekom­men ist.
Ähn­lich die Situa­tion in Spa­nien, wo bis auf eine der auto­nomen Regio­nen in allen ande­ren Hitze­alarm aus­gelöst wurde. Das Land erlebt eine der längs­ten Hitze­perio­den seit dem Jahr 1975; der Bo­den ist stel­len­weise der­art er­hitzt, dass die Hel­fer auf ihm Spie­gel­eier bra­ten kön­nen. In der Nähe der Costa del Sol wur­den auf­grund von Wald­brän­den mehr als 3000 Men­schen vor den Flam­men in Si­cher­heit ge­bracht. Für die Men­schen be­steht akute Gefahr: bei vulne­rablen Grup­pen ist das Sterbe­risiko be­reits um mehr als 60 Pro­zent ange­stie­gen. In Se­vil­la sind Tau­sende Vögel in­fol­ge Hitze­schlags buch­stäb­lich vom Him­mel gefal­len, ster­ben an­dere not­lei­dende Wild­tiere ei­nen un­bemerk­ten Tod. Hinzu kommt zu­neh­men­der Was­ser­man­gel (siehe auch vor­an­gehen­de Mel­dung vom 26.06. zu Ita­lien), was zur Folge hat, dass aus man­chen Lei­tun­gen nur noch eine bräun­liche, unge­nieß­bare Flüs­sig­keit tropft. Vieh ver­durs­tet in den Stäl­len, weil de­ren Be­sit­zer nicht mehr ihre An­we­sen er­rei­chen kön­nen.
Bis zum 25. Juli konn­ten bis auf zwei Brände und ein wei­te­rer auf Tene­riffa unter Kon­trol­le ge­bracht wer­den. Auf der Insel wur­den mehr als 2100 Hektar zer­stört. Bereits jetzt gilt das Jahr 2022 als das bis­lang ver­hee­rends­te seit Beginn der Auf­zeich­nun­gen, wur­den bis Ende Juli etwa 200.000 Hektar bewal­dete Fläche zer­stört.
Die extreme Hitze hat am 17. Juli Frank­reich er­reicht und brei­tet sich wei­ter nach Nor­den aus. Süd­lich von Bor­deaux sind be­reits 11.000 Hek­tar Wald ver­brannt, muss­ten sich etwa 14.000 Men­schen vor den Flammen in Si­cher­heit brin­gen.
Auch in Italien wüten große Wald­brände. Bei Bibione muss­ten sich Tou­ris­ten vor den Flam­men ins Meer ret­ten. Feuer sind zudem in der Ge­gend um den Gar­da­see, in der Tos­kana und in Süd­tirol aus­gebro­chen. In den Regio­nen ent­lang des kaum noch Was­ser füh­ren­den Flus­ses Po wurde von der Re­gie­rung der Not­stand ver­hängt, wei­tere Re­gio­nen könn­ten fol­gen.
In Griechenland muss­ten im Nor­den Athens Hun­derte Men­schen vor dort sich aus­brei­ten­den Brän­den eva­kuiert wer­den, zahl­reiche Häuser wurden zer­stört. Inner­halb nur eines Tages ent­stan­den 39 wei­tere Feuer, die – durch starke Winde ange­facht – von mehr als 100 Lösch­fahr­zeu­gen be­kämpft wer­den, um ein Über­grei­fen der Flam­men auf Ort­schaf­ten zu ver­hin­dern. Noch am 25. Juli wüte­ten die Flam­men nahezu unge­hin­dert wei­ter, musste ein Dorf evaku­iert werden und waren Mili­tär­ein­hei­ten sowie sämt­liche ver­füg­baren Lösch­flug­zeuge und -hub­schrau­ber im Ein­satz. Auf Les­bos, einem be­lieb­ten touri­sti­schen Fe­rien­ziel, wur­den Häuser und Autos in den Flam­men ver­nich­tet; auch dort musste eine Ort­schaft eva­kuiert werden, weil starke Winde die Feuer immer wieder an­fach­ten. Inner­halb von nur 24 Stun­den wur­den mehr als 140 Brände regis­triert.
Großbritannien hat die Hitze­welle am 19. Juli er­reicht. Auf der Insel wur­den – erst­mals seit Beginn der Auf­zeich­nun­gen – mehr als 40 Grad Cel­sius gemes­sen. Wie auch in ande­ren Län­dern muss­te der Schie­nen­ver­kehr redu­ziert wer­den bzw. lang­samer fah­ren, weil die Gefahr be­steht, dass Glei­se unter der Hitze sich ver­bie­gen könn­ten. Schon zwei Tage zuvor wurde vor­sorg­lich die "Alarm­stufe Rot“ für Teile von Zen­tral-, Nord-, Ost- und Südost­eng­lands ausge­ru­fen, weil es "sehr wahr­schein­lich“ sei, "dass Risi­ken für Leib und Le­ben“ be­stünd­en.

<leer>06.07.2022<leer>EU-Parlament hält Atom-Inves­titio­nen für nach­haltig – Nach­fol­gende Gene­ratio­nen werden sich an den Kopf fas­sen und es aus­baden müs­sen: EU-Parla­menta­rier haben sich ange­sichts der herauf­ziehen­den Ener­gie­krise mehr­heit­lich dafür aus­gespro­chen, Inve­stitio­nen in Gas- und Atom­kraft­werke als nach­haltig zu ta­xie­ren. Damit haben sie Prio­ritä­ten ge­setzt, die man ange­sichts Tscher­nobyl und Fuku­shima ver­meint­lich ver­nünf­tig urtei­lenden und han­deln­den Ent­schei­dungs­trä­gern nicht zuge­traut hätte, näm­lich bei der Abwä­gung zwi­schen Erfor­dernis und satt­samem Wohl­stand sich für Letz­teres zu ent­schei­den. Erst­mals gab es Pro­teste von jun­gen Men­schen im Parla­ment, die die­sen Be­schluss als „Ver­rat“ am Bemü­hen gegen den Klima­wandel be­zeich­nen. Öster­reich und Luxem­burg haben bereits Klage gegen die­sen Be­schluss ange­kün­digt, Deutsch­land schließt einen sol­chen Schritt aus – und wird seiner Bremser­rolle wieder ein­mal gerecht.

<leer>05.07.2022<leer>Juni 2022: wärmer, sonnenreicher, tro­cke­ner – Zwischen Tempe­ratur­rekorden (in Sachsen) und hef­ti­gem Stark­regen im Süden Deutsch­lands lagen die Wetter­extreme im Juni. An eini­gen Orten war nach Anga­ben des Deut­schen Wetter­diens­tes ein An­stieg von mehr als drei Grad Celsius bei der durch­schnitt­lichen monat­lichen Tempe­ratur zu ver­zeich­nen. Damit bestä­tigt sich ein schon lange vor­herge­sag­ter Trend der kon­tinu­ierli­chen Erwär­mung bei gleich­zeiti­ger Redu­zie­rung des Nieder­schlags. Eben­falls prog­nosti­zierte hef­tige Unwet­ter sind dabei kein Wider­spruch; sie haben Über­schwem­mun­gen zur Folge, weil der aus­getrock­nete Boden das Was­ser nicht mehr auf­neh­men kann. Es kommt ver­mehrt zu Ernte­ausfäl­len.

<leer>03.07.2022<leer>Massiver Gletscher­sturz in den Dolo­miten – In den ita­lieni­schen Dolo­miten hat sich an deren höchs­ter Erhe­bung, der Marmo­lada (3343m), am Ende des dor­ti­gen Glet­schers ein gro­ßer Eisab­bruch er­eig­net und sieben Todes­opfer, darun­ter ein Berg­führer, gefor­dert. Die Eis- und Ge­steins­massen stürz­ten meh­rere hun­dert Meter tief. Das Un­glück am Berg zählt zu den schlimms­ten der ver­gange­nen Jahr­zehnte in Ita­lien. Die Abriss­kante hat eine Breite von 200 Metern und 60 Metern Höhe. Am 1. Juli wurde auf dem Gip­fel der Marmo­lada mit zehn Grad Cel­sius die bis­lang höchste Tempe­ratur ge­mes­sen.
Update 16.07.2022: Anhaltend hohe Tempe­ratu­ren haben dazu ge­führt, dass sich am Glet­scher erneut eine große Spalte im Eis ge­bil­det hat. Sie sei etwa 200 Meter lang und meh­rere Meter breit, be­rich­ten am Berg le­ben­de Men­schen. Ein Ab­bruch ist nicht aus­zu­schlie­ßen, zumal die Tempe­ratu­ren weiter an­stei­gen.

<leer>26.06.2022<leer>Italien: Wassernotstand aufgrund lan­ger Dürre – Lang an­hal­tende Hitze­perio­den auf­grund der Klima-Erwär­mung for­dern immer mehr ihren Tri­but, der­zeit im Nor­den Ita­liens. Dort hat es seit meh­re­ren Mona­ten nicht mehr gereg­net, so­dass die Ernte in Gefahr gerät. Der Po – größ­ter Was­ser­lauf im Nor­den – ist nur noch ein Rinn­sal und führt so wenig Was­ser wie schon seit 70 Jah­ren nicht mehr. Sein Was­ser­spie­gel ist so nie­drig, dass im Po-Delta nun­mehr Salz­was­ser aus der Adria ins Lan­des­in­nere ge­langt. Nur dem Garda­see, größ­ter Was­ser­spei­cher des Landes, geht es noch eini­ger­ma­ßen gut, so­dass erwo­gen wird, mit sei­nem Was­ser den Pegel des Po anzu­heben. Das je­doch stößt auf den Wider­stand der See-Anrai­ner.
Einige Kom­munen haben be­reits das Was­ser ratio­niert. Bis Ende Sep­tem­ber wurde dar­über hin­aus in der Lom­bar­dei ein Was­ser­not­stand mit ent­spre­chen­den Re­strik­tio­nen beim Was­ser­ver­brauch aus­geru­fen. Ver­schärft wird die Lage zu­dem durch ein schon tradi­tio­nell maro­des Lei­tungs­netz, wel­ches mit­unter bis zu 40 Pro­zent vom ein­gespeis­ten Nass gar nicht erst bei den Ver­brau­chern an­kom­men lässt.

<leer>20.06.2022<leer>Brandenburg: Hitze­welle führt zu Wald­brän­den – Tempe­ratu­ren bis nahe der 40-Grad-Marke haben in den östli­chen Lan­destei­len – wie schon in den Jah­ren zuvor – erneut zu Wald­brän­den ge­führt. Die Re­gion um Pots­dam und Wit­ten­berg wurde zum Kata­stro­phen­gebiet er­klärt, teil­weise wurde das Mili­tär zur Brand­bekämp­fung mit her­ange­zo­gen. Auf­grund auf­kom­men­der Winde muss­ten etli­che Bewoh­ner ihre Häu­ser ver­las­sen, weil die auf einer Fläche von etwa 100 Hektar lo­dern­den Flam­men sich der Wohn­bebau­ung näher­ten.

<leer>07.06.2022<leer>Plastikmüll: Exporte aus Deutsch­land zurück­gegangen – Deutsch­land hat im letzten Jahr deut­lich weniger Plastik­müll ins Aus­land expor­tiert als noch wenige Jahre zuvor, nämlich etwas mehr als 766000 Tonnen, errech­nete das Statis­tische Bundes­amt in Wies­baden. Das sei nach Anga­ben der Behörde ein Viertel weniger als im Jahr 2020 und sogar beinahe nur halb so viel wie im Durch­schnitt der letzten zehn Jahre. Kaum Grund zur Freude: Zum einen ist dies keines­wegs nur auf Ein­sicht zurück­zufüh­ren sondern auch darauf, dass China und andere Staaten keine solchen Abfälle mehr anneh­men. Zum ande­ren wird die umwelt­schädi­gende Produk­tion von Plastik­(müll) nicht durch Umver­teilung gelöst, sondern durch Vermei­dung. Aller beschö­nigen­den Zahlen zum Trotz nimmt Deut­schland nämlich inner­halb der Euro­päischen Union nach wie vor die Spitzen­position bei der Müll­produk­tion ein.

<leer>27.04.2022<leer>Europa: Menschen teilweise bedenklich hoch mit Schad­stoffen belastet – Die Menschen in Europa sind teil­weise bedenk­lich hoch mit Schad­stoffen belas­tet. Das ist das Fazit der vom UBA koordi­nierten europäi­schen Human-Bio­monito­ring-Initia­tive HBM4EU, das vom 27.–28. April auf der inter­natio­nalen Abschluss­konferenz des Projekts in Brüssel vorge­stellt wird. So wurden Weich­macher in allen unter­suchten Kindern und Jugend­lichen gefunden, auch poly­fluo­rierte Alkyl­substan­zen (PFAS), die zum Bei­spiel in beschich­teten Pfannen ver­wen­det werden, sind in teil­weise zu hohen Mengen im Blut vor­handen. Für viele der unter­such­ten Sub­stan­zen, so die Initia­tive, besteht seitens der Politik daher weiter­hin Hand­lungs­bedarf.
Ein weiterer Unter­suchungs­schwer­punkt von HBM4EU lag auf der Unter­suchung von Chemi­kalien­gemischen. Im ⁠ Moni­toring ⁠ wurde eine Vielzahl von Industrie­chemi­kalien im Körper nach­gewie­sen. Die Bewer­tung der Auswir­kungen dieses Chemi­kalien­cocktails auf die Gesund­heit ist Bestand­teil aktu­eller For­schun­gen. HBM4EU hat typische Mischun­gen und Mischungs­effekte unter­sucht. Dabei zeigte sich, dass die aktuelle Chemi­kalien­bewer­tung weiter­entwi­ckelt werden muss.
Quelle: Umweltbundesamt

<leer>14.03.2022<leer>Treibhausgase: Zunahme von 4,5 Prozent in Deutsch­land – Nach einem deut­lichen Rück­gang im Vorjahr steigen die Treib­hausgas­emissio­nen in Deutsch­land wieder an. So wurden im Jahr 2021 rund 762 Milli­onen Tonnen Treib­haus­gase frei­gesetzt – das sind gut 33 Millio­nen Tonnen oder 4,5 Prozent mehr als 2020. Insge­samt sind die Emis­sionen seit 1990 in Deutsch­land damit um 38,7 Prozent gesunken. Der Anstieg im letzten Jahr ist insbe­son­dere im Energie­sektor zu ver­zeich­nen: Die­ser weist ein Plus von 27 Millio­nen Tonnen CO₂-Äqui­valente auf, da wegen gestie­gener Strom­nach­frage, gerin­gerer Strom­erzeu­gung aus erneuer­baren Ener­gien und des gestie­genen Gas­preises ver­stärkt Kohle zur Strom­erzeu­gung genutzt wurde.
Die Stromerzeugung aus erneuer­baren Ener­gien sank vor allem auf­grund schlechter Wind­verhält­nisse um sieben Prozent. Die Sektoren Verkehr und Gebäude liegen über den im Bundes-Klima­schutz­gesetz fest­geleg­ten Jahres­emis­sions­mengen. Das geht aus den aktu­ellen Berech­nungen des Umwelt­bundes­amtes (UBA) hervor, die nach den Vor­gaben des Bundes-Klima­schutz­gesetzes und der EU-Er­neuer­bare-Ener­gien-Richt­linie (RED) vorge­legt wurden.

<leer>23.02.2022<leer>2018 bis 2021: Deutschlands Wald um fünf Prozent geschrumpft – Nach Angaben des Deut­schen Zentrums für Luft- und Raum­fahrt belegen Satel­liten-Auf­nahmen einen Wald­verlust von nahezu fünf Prozent in der Bundes­republik. In den vergan­genen drei Jahren (Januar 2018 bis April 2021) seien etwa 501.000 Hektar Baum­bestand zerstört worden – über­wiegend Nadel­wald in der Mitte Deutsch­lands. So habe allein Nord­rhein-West­falen in diesem Zeit­raum mehr als ein Viertel seiner Fichten­wälder verloren. Die Ursachen sind sattsam bekannt: starke Hitze­perioden und Trocken­heit und daraus resul­tieren­der Schädlings­befall.

<leer>19.02.2022<leer>Wissenschaftsplattform Klimaschutz: Jahres­gutach­ten rät zu Bürger­räten – Ein noch von der Regie­rung Merkel einge­setz­tes Gremium aus Experten und Exper­tinnen ver­schie­dener Fach­rich­tungen rät dazu, die Zivil­bevölke­rung stärker an der Diskus­sion über poli­tische Maß­nahmen zum Klima­schutz zu betei­ligen und rät zur Ein­rich­tung soge­nannter Bürger­räte. In ihnen könnten nach dem Zufalls­prinzip ausge­wählte Bürger zusam­men mit wissen­schaft­licher Exper­tise neue Vorschläge zum Thema erar­beiten. Die anste­henden Trans­forma­tionen bedürf­ten einer „breiten und nach­halti­gen“ Unter­stützung der davon Betrof­fenen sowie „infor­meller Betei­ligungs­maßnah­men“, denn es sei zu befürch­ten, dass die vorzuneh­menden, zum Teil ein­schnei­denden Maß­nahmen sonst auf Ableh­nung stoßen könnten.

<leer>17.02.2022<leer>Mikroplastik belastet die Alpen – Wissen­schaftler der Univer­sität Utrecht (Nieder­lande) haben sechs Wochen lang täglich Schnee in den Alpen analy­siert. Eigent­lich als Fein­staub-Unter­suchung ange­legt, war die Kontami­nierung mit den Nano­partikeln aus Plastik so auf­fällig, dass sie dem weiter nach­gegan­gen sind. Die win­zigen Teilchen, so stellte sich heraus, stammen vor allem aus Groß­städten und werden teil­weise viele hundert Kilo­meter weit getragen. Mikro­plastik entsteht insbe­son­dere bei der Zerset­zung von Kunst­stoffen durch UV-Strah­lung und ist inzwi­schen weltweit nach­weisbar – selbst in der Ant­arktis und in den Tiefen der Ozeane. Fleece-Fasern von Klei­dung oder Decken wie auch Reifen­abrieb oder wegge­worfene Haus­halts-Kunst­stoffe sind wesent­liche Verur­sacher. Die Partikel werden über die Nahrungs­kette aufge­nommen und lagern sich im Körper an, mögliche gesund­heit­liche Folgen sind noch weit­gehend uner­forscht.

<leer>10.02.2022<leer>Luftqualität: Grenzwerte in Deutsch­land 2021 nahezu überall einge­halten – 2021 gab es in Deutsch­land erneut keine Über­schrei­tungen der Fein­staub­grenz­werte. Der Jahres­mittel­grenz­wert für Stick­stoff­dioxid (NO₂) von 40µg/m³ Luft wurde voraus­sicht­lich nur noch an ein bis zwei Prozent der verkehrs­nahen Mess­statio­nen über­schrit­ten. Das zeigt die vorläu­fige Auswer­tung der Mess­daten der Länder und des Umwelt­bundes­amtes Stand 31.01.2022) von bislang rund 600 Mess­statio­nen. „Aller­dings muss man trotz dieser Erfolge berück­sichti­gen, dass die EU-weit gültigen Grenz­werte für Fein­staub und Stick­stoff­dioxid vor mehr als 20 Jahren fest­gelegt wurden und drin­gend an die neuesten wissen­schaft­lichen Erkennt­nisse über die gesund­heit­lichen Auswir­kungen von Luft­verschmut­zung ange­passt werden müssen“, so der Präsident des Umwelt­bundes­amtes (UBA), Dirk Messner.
Insgesamt ist die Belastung mit Fein­staub und Stick­stoff­dioxid weiter rück­läufig. Im Jahr 2020 waren sechs, 2019 sogar noch 25 Städte von der Über­schrei­tung des NO2-Grenz­wertes betrof­fen. 2021 werden es voraus­sicht­lich weniger als fünf Städte sein. Haupt­quelle der Stick­stoff­oxide in Städten ist der Straßen­verkehr und hier sind es vor allem Diesel-Pkw, die niedrige Emis­sionen noch nicht im realen Betrieb auf der Straße nach­weisen mussten.