Europa

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<leer>31.12.2021<leer>Bilanz des Jahres: Emissionen sanken 2020 um 41 Prozent gegen­über 1990 – 2020 wurden in Deutsch­land insge­samt 728,7 Milli­onen Tonnen CO₂-Äqui­valente ausge­stoßen. Das sind rund 71 Milli­onen Tonnen bzw. 8,9 Prozent weniger als 2019 und 41,3 Prozent weniger im Vergleich mit 1990. Dies zeigen die Ergeb­nisse der finalen Berech­nungen, die das Umwelt­bundes­amt (UBA) an die Euro­päische Kommis­sion über­mit­telt hat. Am deut­lich­sten sind die Emis­sionen in der Ener­giewirt­schaft zurück­gegangen. Das Umwelt­bundes­amt rechnet für 2021 aller­dings wieder mit einem Anstieg der CO₂-Emis­sionen.
Deutsche Plastik­müll-Exporte 2021 gesunken – Die Bundes­repu­blik hat 2021 erheb­lich weniger Plastik­müll im Ausland „entsorgt“ als im Vorjahr. Dazu zählen vor allem Lebens­mittel-Ver­packun­gen und Indu­strie­folien sowie Produk­tions­abfälle. Mit etwa 697.000 Tonnen Kunst­stoff wurden nach Angaben des Bundes­ver­bands der Deut­schen Ent­sor­gungs-, Wasser- und Rohstoff­wirt­schaft (BDE) 32 Prozent weniger außer Landes ver­bracht als 2020. Dies ist jedoch weniger einer gestie­genen Umwelt­sensi­bili­tät als viel­mehr einer er­höh­ten Inlands­nach­frage geschul­det. Die Weige­rung bishe­riger Abnehmer­länder insbe­son­dere in Fernost, weiter­hin solche Abfall­pro­dukte anzu­nehmen, wie auch gestörte Liefer­ketten auf­grund der Coro­na-Krise kommen noch hinzu.
Die Grenzwerte für die Luft­qualität wurden in Deutsch­land 2021 nahezu überall einge­halten; weniger als fünf Städte werden sie voraus­sicht­lich nicht ein­hal­ten können (vgl. dazu die Meldung vom 10.02.2022).

<leer>21.12.2021<leer>2020: Einsatz problematischer Pflanzen­schutz­mittel gestie­gen – Die Verkaufs­mengen von Pflanzen­schutz­mitteln (Pesti­ziden) in der Land­wirt­schaft bleiben weiter hoch. Das zeigen Daten des Bundes­amtes für Ver­braucher­schutz und Lebens­mittel­sicher­heit (BVL). Nach kurz­fristig rück­läufigen Verkaufs­zahlen in den Jahren 2018/2019 fragten Land­wirtin­nen und Land­wirte im vergan­genen Jahr wieder deut­lich häufiger bestimmte problema­tische Wirk­stoffe nach, etwa bienen­gefähr­liche Insek­tizide und grund­wasser­kriti­sche Herbi­zide. Tatsäch­lich führte laut Umwelt­bundes­amt (UBA) vermut­lich haupt­sächlich die außer­gewöhn­liche Trocken­heit 2018 und 2019 zu einem zwischen­zeit­lich gerin­geren Pesti­zid­absatz.

<leer>15.12.2021<leer>Stromverbrauch 2021: Anteil von erneuer­barer Energie wird deutlich sinken – Der Anteil erneuer­barer Energien am Brutto­stromver­brauch wird im Jahr 2021 spürbar sinken und nach 45,3 Prozent im Jahr 2020 mit etwa 42 Prozent nur noch das Niveau von 2019 errei­chen. Das ergibt eine vorläu­fige Auswer­tung der Geschäfts­stelle der Arbeits­gruppe Erneuer­bare Ener­gien-Statis­tik (AGEE-Stat) am Umwelt­bundes­amt (UBA). Während der Gesamt­stromver­brauch stieg, wurde witte­rungs­bedingt fünf Prozent weniger Strom aus erneuer­baren Quellen erzeugt als im Vorjahr. Besonders im ersten Quartal 2021 gab es im Vergleich zum Jahr 2020 extrem wenig Wind. Im Jahres­ver­gleich schien auch die Sonne deutlich weniger.
Seit 1997 ist die erneuer­bare Strom­produk­tion konti­nuier­lich gestie­gen. Einzelne wind- und sonnen­ärmere Jahre wurden bisher meist durch Zubau neuer Strom­erzeugungs­anlagen ausge­glichen. 2021 war dies nicht der Fall, auch weil 2019 und 2020 Jahren nur wenig Kapa­zität zuge­baut wurde.

<leer>02.12.2021<leer>Artenschutz: EU verklagt Deutsch­land erneut – So ganz klappt es nicht mit der angeb­lichen Vor­reiter­rolle der Bundes­republik in Sachen Umwelt­schutz; immer mal wieder sieht sie sich mit Klagen und Versäu­mnis-Mah­nungen durch die Brüsseler Behörden konfron­tiert. Jetzt hat die EU-Kommis­sion Deutsch­land vor dem Euro­päischen Ge­richts­hof verklagt, weil es trotz mehr­facher Auffor­derung seine Haus­aufga­ben in Sachen „arten­reicher Grün­land­schutz“ nicht gemacht hat. Ein solcher Schutz bezieht sich insbe­sondere auf in soge­nannten „Natura-2000“-Gebie­ten gele­genen Berg- und Heu­wiesen, die mangels nach­halti­ger Be­wirt­schaf­tung zurück­gegan­gen oder gar ganz ver­schwun­den seien, rügt die Kommis­sion.

<leer>01.12.2021<leer>Verkehrswende à la CSU: Skandal­minis­ter Scheuer leitet Bahn-Mil­lionen um in Straßen- und Flug­projekte – Harsche Kritik hat sich die schei­dende Regie­rung in Berlin vom Bundes­rech­nungs­hof einge­fangen. Nicht einmal die Hälfte von 286 Milli­onen Euro, die ursprüng­lich für ein „Förder­programm Gleis­anschluss“ vorge­sehen waren, kam auch tatsäch­lich diesem Projekt zugute. 124 Milli­onen davon wurden umge­leitet, um damit den Fern­straßen­bau und Flug­gesell­schaf­ten sowie weitere sach­fremde Projekte zu fördern. Verant­worten muss sich der Ex-Verkehrs­minister dafür keines­wegs – ebenso wenig für die halbe Milliarde, die er durch voreilig geschlos­sene Maut­verträge verur­sacht hat und die voraus­sicht­lich vom Steuer­zahler getragen werden müssen.

<leer>23.11.2021<leer>Viele Vögel in Europa sterben aus – 600 Millionen Vögel weniger seit den 1980er Jahren, umge­rech­net mehr als 40.000 Tiere täglich: so lautet die erschre­ckende Bilanz eines inter­natio­nalen Wissen­schaftler­teams, die jetzt in der Fach­zeit­schrift Ecology and Evolu­tion publi­ziert wurde. Selbst beim Haus­sperling, klassi­scher Kultur­folger und einst all­gegen­wärtig, ging die Popu­lation in nur 40 Jahren um 50 Prozent zurück. Viele Arten, die Wiesen und Busch­werk als Lebens­raum benö­tigen und diesen durch inten­sive Bewirt­schaf­tung und Boden­versie­gelung verloren haben, zählen gleich­falls zu den großen Verlie­rern: der Star etwa oder Kiebitz und Feld­lerche.
Der Vogelschwund in Europa hat inzwi­schen histo­rische Ausmaße erreicht, nie war das Arten­sterben größer. Doch ähnlich wie beim Klima­wandel oder beim Insekten­sterben sind Warnungen davor, dass dies erheb­liche Auswir­kungen auf das ökolo­gische Gleich­gewicht haben und damit den Menschen direkt betref­fen könnte, nur verein­zelt zu ver­nehmen. Eine Umkehr dieser fatalen Entwick­lung scheint wohl erst möglich, wenn es – wie beim Klima – bereits zu spät ist, wenn bestimmte Kipp­punkte erreicht oder gar über­schrit­ten worden sind.

<leer>16.11.2021<leer>Europa: Luftqualität besser – trotzdem noch Hundert­tausende Tote – Einer Analyse der EU-Umwelt­agentur EEA zufolge ist die Luft­qualität in Europa gegen­über 2018 im Jahr 2019 besser geworden. Dies betreffe 27 EU-Mit­glied­staaten und 14 weitere euro­päische Länder. Im Jahr 2019 starben nach Angaben der Agentur schät­zungs­weise 307.000 Menschen allein in der Euro­päischen Union vor­zeitig durch Fein­staub­belas­tungen in der Luft. Mehr als die Hälfte davon hätten verhin­dert werden können, würden alle Mit­glied­staaten die seit Sep­tember deutlich strenger gefassten neuen Richt­werte ein­halten.
Weltweit fallen nach Schätzungen der EEA jedes Jahr etwa sieben Mil­lionen Menschen früh­zeitig umwelt­schäd­lichen Stoffen in der Luft zum Opfer. Die EU-Kommis­sion will im Rahmen ihres soge­nann­ten "European Green Deal“ die Zahl vorzei­tiger Todes­fälle durch Fein­staub bis 2030 um mehr als 55 Prozent gegen­über 2005 senken. Nicht berück­sich­tigt sind dabei Todes­folgen durch Stick­stoff­dioxid oder Ozon. Die meisten EU-Länder über­schritten 2019 mindes­tens einen der gesetz­lichen EU-Grenz­werte.
Probleme in Deutsch­land gibt es vor allem mit über­höhten Werten bei Stick­stoff­dioxid (NO2), boden­nahem Ozon (Os) und Benzo(a)­pyren (BaP), letzte­res wirkt krebs­erre­gend und entsteht insbe­sondere bei der Ver­bren­nung von Kohle und Holz.

<leer>02.11.2021<leer>Alpen: Gletscherschwund 2020 geringer, aber anhaltend – Messungen in der Schweiz und in Öster­reich haben ergeben, dass sich die Alpen­gletscher im vergan­genen Jahr etwas geringer zurück­gezogen haben als in den Jahren davor. Gleichwohl hält der Schwund nach wie vor an. Während bei den Eidge­nossen die Dicke des Eises um durch­schnitt­lich einen halben Meter abnahm, verzeich­neten die Öster­reicher immerhin die doppelte Menge Eisverlust. Kein Grund zur Entwar­nung also, denn die Eismassen sind trotz es ver­hältnis­mäßig kühlen Sommers zurück­gegangen. Wissen­schaftler sehen darin deshalb auch keine Trend­umkehr. Vielmehr könnten drei in Bayern befind­liche Gletscher bereits inner­halb der nächsten Dekade voll­ständig ver­schwun­den sein.

<leer>28.10.2021<leer>Umweltschädliche Subven­tionen: fast die Hälfte für Straßen- und Flug­verkehr – Der Abbau von Steuer­vergünsti­gungen für Pkw- und Agrar­diesel, die private Nutzung fossiler Dienst­wagen und land­wirtschaft­liche Fahrzeuge sowie bei der Ent­fernungs­pauschale würde der öffent­lichen Hand Mehrein­nahmen im zweistel­ligen Milli­arden­bereich bringen. Das zeigt eine neue Studie des Umwelt­bundes­amtes (UBA) zu umwelt­schäd­lichen Subven­tionen im Jahr 2018. Solche Subven­tionen lassen sich national abschaffen. Weitere zwölf Milli­arden Euro ent­fallen auf Steuer­vergünsti­gungen für Kerosin und die Mehrwert­steuer­befreiung für inter­natio­nale Flüge. Dies müsste aller­dings auf euro­päischer Ebene ange­gangen werden.

<leer>25.10.2021<leer>Elektroschrott: Sammelziel von 65 Prozent noch lange nicht erreicht – 947.067 Tonnen Elektro­altgeräte wurden 2019 von den Kommunen, Händlern und Herstellern in Deutschland gesammelt, zeigt eine aktuelle Auswer­tung des Umwelt­bundes­amts (UBA). Dies entspricht einer Sammelquote von 44,3 Prozent. Das seit 2019 in allen EU-Ländern geltende Mindest­sammel­ziel von 65 Prozent wurde demnach deutlich (um rund 443.000 Tonnen) verfehlt. Handel, Hersteller und Kom­munen müssten sich stärker einbringen und Sammel- und Rück­nahme­möglich­keiten weiter verbessern, beispiels­weise durch besser erreich­bare Wert­stoff­höfe oder flexiblere Annahme­zeiten, so das Amt. Immer noch würden zu viele Altgeräte abseits der korrekten Pfade entsorgt.
Das novellierte Elektro- und Elek­tronik­geräte­gesetz (ElektroG) sieht ab 2022 neue Pflichten zur Rück­nahme von Elektro­altge­räten sowie besseren Infor­mation der Ver­brauche­rinnen und Ver­braucher vor.

<leer>12.10.2021<leer>EU-Ministerrat beschließt drastische Einschrän­kungen beim Fischfang in der Ostsee – Der EU-Minis­terrat hat drastisch reduzierte Fangquoten für den Hering in der westlichen Ostsee beschlossen, Dorsch darf gar nicht mehr gefangen werden. Er kommt damit Empfeh­lungen des Interna­tionalen Rates für Meeres­forschung (ICES) nach, denen sich die zuständige EU-Kom­mission ange­schlossen hat. Der Beschluss könnte für viele Fischer, die seit Jahren den Fischfang jenseits von Nach­haltig­keits­aspek­ten über alle Maßen intensiv betrieben haben, das Ende bedeuten. Teile der Ostsee sind wichtige Laich­gründe für den Hering; seine rück­sichtslose Über­fischung mit großen Schlepp­netzen haben ihn vom Arme-Leute-Essen zu einer Delika­tesse werden lassen. Erlaubt sind die beiden Fisch­arten nur noch als geringer Beifang von lediglich 490 Tonnen (Dorsch) bzw. ca. 780 Tonnen (Hering). Das Bundes­ministe­rium für Ernährung und Land­wirt­schaft erklärte die Restrik­tionen beim Herings­fang als „nicht hin­nehm­bar“. Wissen­schaftler gehen davon aus, dass ähnliche Ein­schrän­kungen auch anderen Meeres­regionen noch bevor­stehen.

<leer>11.10.2021<leer>Frankreich verbietet Plastikver­packungen bei Obst und Gemüse – Eine Vielzahl von gängigen Obst- und Gemüse­sorten darf in Frankreich voraus­sichtlich ab Anfang 2022 nur noch ohne Verpa­ckungen aus Kunst­stoff ange­boten werden. Das kündigten die zustän­digen Minis­terien der Regie­rung an. Mit der Maßnahme soll der bei diesen Produkten bislang verwen­dete, kaum verwert­bare Abfall deutlich reduziert werden. Damit erhoffen sich die Behörden eine Redu­zierung um jährlich mehr als eine Milliarde Plastik­verpa­ckungen, die Schät­zungen zufolge derzeit bei den infrage kommenden Sorten fast einen Anteil von 40 Prozent ausmachen.

<leer>05.10.2021<leer>Deutscher Klimawissen­schaftler erhält Physik-Nobelpreis – Dem Klima­tologen und Physiker Klaus Hassel­mann ist für seine Forschungen zur Komplexität des Klimas zu einem Viertel der Physik-Nobelpreis zuerkannt worden. Hassel­mann gelang es, die zahlreichen unter­schied­lichen Parameter, welche für das weltweite Klima­geschehen verant­wortlich sind, zu identifi­zieren und zeigte daraus abgeleitet Inter­depen­denzen auf – unter anderem die, dass der Klima­wandel eindeutig auf menschen­gemachte Ursachen zurück­zuführen ist. Diese, nun für preis­würdig erach­teten Zusammen­hänge konnte er bereits Ende der 1970er Jahre nach­weisen. Es dauerte dann noch einmal viele Jahr­zehnte, ehe politische Entschei­dungs­träger die Brisanz dieser Forschung zur Kenntnis nahmen, was dann – nochmals etliche Jahre später – zum Pariser Klima­schutz-Abkom­men im Dezember 2015 führte.

<leer>13.08.2021<leer>Europäischer Hitzerekord auf Sizilien – Noch ist die Rekordtemperatur von 48,8 Grad Celsius nahe von Syrakus nicht offiziell von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) bestätigt, doch wurde aus der sizilianischen Stadt dieser neue Höchststand vermeldet. Bislang lag die höchste je in Europa gemessene Temperatur knapp einen Grad darunter, und zwar in Griechenland; beide Länder haben zudem mit heftigen Wald- bzw. Buschbränden zu kämpfen.
Außentemperaturen über der normalen Körpertemperatur können für den Menschen problematisch werden, insbesondere dann, wenn der Körper durch Schwitzen – also das Verdunsten von Wasser auf der Haut – nicht mehr genügend abkühlt. Das ist regelmäßig dann der Fall, wenn wegen hoher Luftfeuchtigkeit, wie zum Beispiel in den Tropenregionen, aber zunehmend auch in Europa, die Luft kaum noch zusätzlich Wasser aufzunehmen vermag. Dann kann auch die Körpertemperatur gefährlich ansteigen, und zwar ab 40 bis 41 Grad lebensgefährlich.

<leer>06.08.2021<leer>Hitzewelle sorgt für schwerste Waldbrände in nördlicher Mittelmeerregion – Die Küstenregionen der Mittelmeerländer Türkei, Griechenland und Italien werden aufgrund anhaltender Hitze von teilweise über 40 Grad Celsius seit mehr als 10 Tagen von schwersten Waldbränden heimgesucht. Zum Teil unzureichend ausgerüstete Löschtrupps kämpfen vielfach vergeblich gegen die Flammen an.
In der Türkei ist insbesondere die türkische Riviera um die Urlaubsregionen Antalya und Mersin betroffen. In der Stadt Marmaris wurden Hotels und Freizeiteinrichtungen, später sogar ganze Dörfer evakuiert und die Menschen teilweise mit Schiffen über das Wasser in Sicherheit gebracht. Nutztiere und Wild sowie Ernteerträge wurden Opfer der Flammen. Bereits Ende Juli wurden 41 Brände in 13 Landesprovinzen gezählt, die mit 29 Hubschraubern und mehr als 1800 Löschkräften teilweise erfolgreich bekämpft wurden. Hubschrauber mussten aus dem Ausland herbeigeschafft werden, weil die eigenen Löschgeräte aufgrund mangelnder Wartung nicht einsatzfähig waren. Bis Anfang August kam es zu mindestens acht Todesopfern.
Auch Griechenland ist von starken Feuern betroffen, die sich teilweise auf Athen zubewegen. Auf dem Peleponnes entstanden bei Temperaturen von bis zu 45 Grad etwa 50 neue Brände, sodass ganze Ortschaften und einige Hotels geräumt werden mussten. Wegen ununterbrochen laufender Klimaanlangen befürchtet die Regierung, dass die Stromversorgung zusammenbrechen könnte. Die Feuer waren am 5. August nur noch etwa einen Kilometer von der Akropolis entfernt, sodass diese wegen der enormen Hitze zeitweise für Besucher gesperrt werden musste.
In Italien hat es zunächst Sardinien betroffen, wo mehr als 20.000 Hektar Land in Flammen stehen und ca. 1500 Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten. Bereits seit Mitte Juni erfolgten nach Angaben der italienischen Feuerwehr mehr als 37.000 Löscheinsätze – 16.000 mehr als im Vorjahr. Mittlerweile ist ganz Süditalien von über 800 Großfeuern betroffen. Auf Sizilien konnten Menschen nur mithilfe von Schiffen in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr schätzt, dass etwa 70 Prozent der Brände durch fahrlässiges Verhalten entstanden sind.
Der Norden Italiens ist hingegen infolge starken Dauerregens von Hochwasser betroffen. In Südtirol traten Flüsse über die Ufer und mussten Straßen aufgrund von Erdrutschen gesperrt werden. Am Gardasee ergossen sich Schlammmassen in ein Hotel.

<leer>17.07.2021<leer>Hochwasserkatastrophe in Belgien – Im Zusammenhang mit dem Jahrhunderthochwasser im Westen Deutschlands (vgl. nachfolgende Meldung) wurde auch Belgien von heftigem Starkregen und Hochwasser heimgesucht. Hier sind mindestens 24 Todesopfer zu beklagen, etliche Menschen werden noch vermisst. Tausende Menschen haben ihre Häuser verlassen müssen. Einsatzkräfte sind bemüht, die Deiche zu verstärken. Der belgische Regierungschef De Croo hat für den 20.07. einen nationalen Trauertag ausgerufen.

<leer>14.07.2021<leer>Die Natur schlägt zurück: Jahrhunderthochwasser in Westdeutschland, Überschwemmungen im Süden und in Österreich – Sintflutartige Regenfälle haben im Westen und Süden der Bundesrepublik zu katastrophalen Schäden und mehr als 180 Todesfällen geführt. Kleine, beschauliche Flussläufe in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden zu reißenden Wasser­läufen, rissen Fahrzeuge mit sich, ließen Häuser reihen­weise einstürzen und unterspülten Brücken und andere Verkehrs­wege. Die gesamte Infrastruktur – von der Trinkwasser- bis zur Stromver­sorgung – ist in vielen Orten zusammen­gebrochen, als Folge von Letzterem auch die Telekommu­nikation. Der erodierende Damm einer Talsperre konnte im letzten Moment vor dem Bruch bewahrt werden. Ganze Ortschaften mussten evakuiert werden. Viele Bewohner stehen vor dem Ruin, weil eindringende Schlamm­lawinen nicht eingestürzte Häuser unbewohnbar gemacht haben. Rettungs­kräfte aus dem gesamten Bundes­gebiet sind – teilweise mit Hubschraubern und schwerem Panzergerät, pausenlos im Einsatz und suchen neben den bislang geborgenen Toten nach weiteren Vermissten. Der Schaden geht in die Milliarden, die Beseitigung der Schäden wird viele Monate, wenn nicht gar Jahre dauern.
Schon wird die Verantwortung den Warn- und Melde­behörden zugeschoben, welche nicht rechtzeitig reagiert hätten. Doch dies ist nach­weislich falsch und hätte die massiven Schlamm­massen in den Ortschaften und Häusern keineswegs verhindern können. Schäden hätten allenfalls dann geringer ausfallen können, wären die amtlichen und öffent­lichen Warnungen ernst genommen worden. Immer deutlicher wird jedoch von Fachleuten in den nun folgenden Diskus­sionen konstatiert, dass die Dramatik der Klima­kata­strophe immer noch nicht das allgemeine Bewusst­sein der Zivil­gesell­schaft erreicht hat, dass weitgehend die Vorstellung vorherrscht, der Klimawandel fände vor allem „woanders“ statt. Doch er betrifft uns alle und immer heftiger, zumal die meisten Wohlstands­bürger längst noch nicht bereit sind, ihr Verhalten zugunsten eines ökolo­gischen Gleich­gewichts zu ändern. Es hätte drastische Einschrän­kungen zur Folge, die – noch – kaum jemand bereit ist, zu akzeptieren.
Update 18.07.2021: Auch der Süden Bayerns sowie Teile von Sachsen und des benachbarten Österreich sind von beständigem Starkregen heimgesucht und über­schwemmt worden. Im Berchtes­gadener Land wurde vorüber­gehend Kata­strophen­alarm ausgelöst, mindestens ein Todesopfer ist zu beklagen. Einzelne Häuser wurden zerstört, einige Hänge kamen ins Rutschen.
Ursache für solche immer wieder prognos­tizierten Unwetter sind klimatische Verände­rungen, welche durch die – menschen­gemachte – Erwärmung der Arktis ausgelöst werden. Ursprünglich starke Höhen­winde auf der Nordhalb­kugel, Jetstream genannt, haben sich dadurch inzwischen so stark abgeschwächt, dass sowohl Hochdruck­gebiete mit sengender Hitze als auch von diesen mit aufsteigender Feuchtigkeit „aufmuni­tionierte“ Tiefdruck­gebiete lange Zeit ihre Position beibe­halten und nicht weiter­ziehen. Immer neue und heftige Nieder­schläge regnen dann auf einer Stelle ab bzw. führen zu unerträg­lichen, lang anhaltenden Hitzewellen.

<leer>14.06.2021<leer> Neue Analyse zeigt Risiken der Erderhitzung für Deutschland – Bei einem ungebremsten Klimawandel würden die Risiken durch Hitze, Trockenheit und Starkregen im gesamten Bundesgebiet künftig stark ansteigen. Das zeigen die Ergebnisse der Klimawirkungs- und Risikoanalyse (KWRA) des Bundes, die jetzt vorgestellt wurde. Die Schäden wirken sich dabei wie bei einem Dominoeffekt von bereits heute stark belasteten Ökosystemen wie Böden, Wäldern und Gewässern bis hin zum Menschen und seiner Gesundheit aus. In der Klimawirkungs- und Risikoanalyse 2021 (KWRA) für Deutschland wurden über 100 Wirkungen des Klimawandels und deren Wechselwirkungen untersucht und bei rund 30 davon sehr dringender Handlungsbedarf festgestellt. Dazu gehören tödliche Hitzebelastungen, besonders in Städten, Wassermangel im Boden und häufigere Niedrigwasser, mit schwerwiegenden Folgen für alle Ökosysteme, die Land- und Forstwirtschaft sowie den Warentransport.
Kommunen seien als erste betroffen, weist Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf die Folgen des Klimawandels hin. „Zum Ende des Jahrhunderts könnten einige Risiken in Deutschland so stark ansteigen, dass sie nur durch tiefgreifende Vorsorgemaßnahmen reduziert werden können“, ergänzt Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes. Dazu zählt Messner u.a. die konsequente Umsetzung naturbasierter Maßnahmen, auch beim Hochwasser- und Küstenschutz, wie Auenrenaturierung. Parallel müssten Verschmutzung und Übernutzung von Wasser, Boden und Luft drastisch verringert und in eine massive Begrünung von Freiflächen und Gebäuden investiert werden.

<leer>02.06.2021<leer>Stickoxid: EuGH verurteilt Deutschland wegen „systematischer und fortdauernder“ Grenzwertüberschreitung – Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat Deutschland bescheinigt, jahrelang nicht genug gegen eine zu hohe Belastung mit Stickoxiden (NOx) in den Städten getan und damit gegen europäisches Recht verstoßen zu haben. Die Luxemburger Richter gaben einer Klage der EU-Kommission gegen die Bundesrepublik wegen Vertragsverletzung statt. Folgen hat das Urteil zunächst nicht, da damit weder Strafen noch Sanktionen verbunden sind, peinlich ist es aber allemal. Jedoch könnte die EU-Kommission Strafzahlungen verhängen. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), die bereits viele Dieselfahrverbote in Innenstädten erfolgreich gerichtlich durchgesetzt hat, sieht in der rechtskräftigen Verurteilung der Bundesregierung „eine schallende Ohrfeige für die Diesellobbyisten auf der Regierungsbank.“ Sie fordert weiterhin vehement die Nachrüstung von etwa zehn Millionen „Betrugs-Diesel“ auf Kosten der Hersteller.

<leer>28.05.2021<leer>Stickstoffdioxid-Belastung 2020: Nur noch sechs Städte mit NO₂-Grenzwertüberschreitung – Der Luftqualitätsgrenzwert von 40 Mikrogramm NO₂ pro Kubikmeter Luft (µg/m³) im Jahresmittel wurde Ende 2020 noch in sechs Städten überschritten. 2019 waren noch 25 Städte von Grenzwertüberschreitungen betroffen, 2018 waren es 57. Hauptquelle der Stickstoffoxide in Städten ist der Straßenverkehr und hier sind es vor allem Diesel-Pkw. Überschreitungen des NO₂-Grenzwertes traten und treten daher ausschließlich an viel befahrenen Straßen in Ballungsräumen und Städten auf. Folgende Städte liegen derzeit noch über dem Grenzwert: München (54 Mikrogramm NO₂ pro Kubikmeter Luft), Ludwigsburg (47 µg/m³), Limburg (44 µg/m³), Stuttgart (43 µg/m³), Darmstadt (42 µg/m³) und Hamburg (41 µg/m³).<leer>UBA

<leer>19.05.2021<leer>Bundesamt warnt vor Wassermangel – Angesichts des Klimawandels sei das Risiko einer Wasserknappheit „ohne Zweifel“ gegeben, warnt der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, Armin Schuster – ebenso die Gefahr von Waldbränden und extremen Wetterwechseln. Schuster ruft deshalb zu einem umsichtigen Umgang mit Wasser auf.

<leer>17.05.2021<leer>Studie: Verarmte Flora in Wiesen und Wäldern gefährdet Insekten – Wo die pflanzliche Vielfalt zurückgeht, nimmt die Diversität der Insekten und damit die Biodiversität als Ganzes ab. Auf intensiv genutzten Wiesen und Weiden sowie in dunklen Buchenwäldern fehlen auf wenige Pflanzenarten spezialisierte Insekten, da dort ihre Futterpflanzen nicht mehr vorkommen. Dies zeigt eine internationale Studie von Forscherinnen und Forschern aus Deutschland und der Schweiz. Intensive Landnutzung stellt demnach eine große Bedrohung für die biologische Vielfalt dar. Sind Käfer, Heuschrecken, Blattwanzen oder Zikaden nur auf eine oder sehr wenige Pflanzenarten spezialisiert, müssen sie abwandern oder sie sterben lokal aus, wenn ihre Wirtspflanzen verschwinden. Ist die vorhandene Nahrungspalette einer Insektenart hingegen artenreich, kann sie trotzdem überleben, auch wenn die Pflanzenarten abnehmen. Das Zusammenspiel von Arten unterschiedlicher Organismengruppen sei letztlich entscheidend für die Stabilität eines Ökosystems.<leer>pug

<leer>29.04.2021<leer>Wegweisender BVG-Beschluss zum Klimaschutz: Gericht macht dem Gesetzgeber Beine – Es bedarf erst sehr junger Leute, die seit Jahren engagiert auf die Straße und inzwischen auch vor Gericht gehen, um dem politischen Establishment die Leviten zu lesen und Beine zu machen. In einem wegweisenden Beschluss hat jetzt das höchste deutsche Gericht den berechtigten Sorgen der jungen Generation, welche die Versäumnisse jener, die derzeit das Sagen haben, nicht mehr hinnehmen will, zu Recht verholfen. Das Bundesverfassungsgericht (BVG) hat den Gesetzgeber zum ersten Mal zu konkreten Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel verpflichtet. Die Berliner Politik hat sich nämlich bislang davor gedrückt, für den Zeitraum nach 2030 konkret darzulegen, welche Maßnahmen dann ergriffen werden sollen und müssen, um die Treibhausgas-Emissionen so weit zu reduzieren, dass die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens erfüllt werden können. Auszubaden hätten die jetzt Heranwachsenden ein solches Versäumnis, welche „durch die angegriffenen Bestimmungen … in ihren Freiheitsrechten verletzt“ werden. Grundrechte können also nach Meinung des Gerichts bereits heute missachtet sein, wenn die Folgen des aktuellen politischen Handelns erst in der Zukunft wirksam werden: „Von diesen künftigen Emissionsminderungspflichten ist praktisch jegliche Freiheit potenziell betroffen, weil noch nahezu alle Bereiche menschlichen Lebens mit der Emission von Treibhausgasen verbunden und damit nach 2030 von drastischen Einschränkungen bedroht sind.“
Die Tragweite dieses Beschlusses wird insbesondere dann deutlich, bezieht man ihn analog auf eine „für alle Zukunft“ sichere Endlagerung verstrahlen Atom-Mülls. Zwischen den Zeilen hat das BVG mit diesem Beschluss übrigens zugleich klargemacht, dass sehr wohl auch normale Bürger klagebefugt in Sachen Klimaschutz sind, selbst wenn sie, wie einige Kläger, aus dem Ausland kommen und ihre Grundrechte verletzt sehen.

<leer>16.04.2021<leer>Klimabilanz verbessert – aber nur wegen Corona – Hätte nicht die Corona-Pandemie mit den einhergehenden Mobilitätsbeschränkungen für einen Rückgang der Treibhausemissionen geführt, wäre nach Einschätzung des Expertenrats für Klimafragen die Bilanz in Deutschland deutlich schlechter ausgefallen. Dann nämlich, so die Experten, hätte der Ausstoß umweltschädlicher Gase um 45 bis 48 Millionen Tonnen höher gelegen, was bedeutet, dass zwei Drittel des Rückgangs auf die Pandemie zurückzuführen sind. Will heißen: bekommt man die Seuche irgendwann in den Griff, geht der Schadstoffausstoß fröhlich weiter, sollten nicht weitere Maßnahmen ergriffen werden. Corona-bereinigt lag der Rückgang bei 37 Prozent, angestrebt für 2020 waren jedoch 40 Prozent.

<leer>15.04.2021<leer>WWF: Europäische Union weltweit zweitgrößter Tropenwaldzerstörer – Der World Wildlife Found beschuldigt in einem Report die EU, im Zusammenhang mit dem internationalen Tropenholzhandel für 16 Prozent der weltweiten Abholzung verantwortlich zu sein. Innerhalb der EU sei Deutschland der größte Abnehmer von Tropenholz, wofür jährlich mehr als 43.000 Hektar Wald vernichtet würden. Lediglich China liege bei der Zerstörung dieser Wälder mit 24 Prozent noch vor der Staatengemeinschaft, der Drittplatzierte Indien mit "nur“ sieben Prozent schon deutlich dahinter, gefolgt von den USA. Die Zahlen basieren auf der Auswertung von Satellitenbildern und der Analyse der Handelsströme.

<leer>13.04.2021<leer>Deutschland: Etwa 151.200 bis 255.500 Tonnen Kunststoff bleiben pro Jahr in der Umwelt – Eine Studie des Umweltbundesamts (UBA) hat erstmals systematisch den Verbleib von Kunststoffen in der Umwelt für Deutschland untersucht. Dies sind die Mengen, die nach ihrem Eintrag nicht durch Reinigungs- oder andere Maßnahmen wieder entfernt werden. Demnach verbleiben verkehrsbedingt etwa 133.000 bis 165.000 Tonnen Kunststoff pro Jahr in der Umwelt, vor allem verursacht durch Reifenabrieb. Der Baubereich verursacht einen jährlichen Verbleib von rund 9.000 bis 60.000 Tonnen, Landwirtschaft und Gartenbau kommen zusammen auf einen Verbleib von etwa 6.000 bis 22.000 Tonnen. Rund 650 bis 2.500 Tonnen verbleiben durch Littering, also achtloses Wegwerfen oder Liegenlassen von Abfällen, in der Umwelt. Weitere Quellen sind Verbraucherprodukte wie Kleidung (Fasern) oder Farben und Lacke mit circa 900 bis 2.500 Tonnen sowie der Spiel-, Sport-, Freizeit- und Eventbereich (z.B. Granulate für Kunstrasenplätze, Spielgeräte) mit rund 1.800 bis 3.100 Tonnen.
Insgesamt, über die oben genannten Bereiche hinweg, stammt ein Großteil des Kunststoffeintrags aus Produkten, die zur umweltoffenen Anwendung hergestellt und dort eingesetzt werden – z.B. landwirtschaftliche Folien, Baufolien, Palisaden, Spiel- und Sportgeräte, Rankhilfen, Verbissschutz, Farben, Textilien oder Autoreifen. Im Laufe ihrer Nutzung können durch Abnutzung, Abrieb oder Zersetzung kleinere Kunststoffpartikel entstehen und in die Umwelt gelangen, aus der sie dann nicht wieder entfernt werden können. Von umweltoffen eingesetzten Kunststoffprodukten verbleiben etwa 150.500 bis 253.000 Tonnen in der Umwelt.

<leer>18.03.2021<leer>Rhein transportiert Mikroplastik in die Nordsee – Mitglieder der Umweltschutz-Organisation Greenpeace haben im vergangenen Herbst in Nordrhein-Westfalen Wasserproben aus dem Rhein entnommen und analysiert und „deutlich erhöhte“ Mengen von Mikroplastik insbesondere in den nahe am Wasserlauf gelegenen Industrieregionen festgestellt. Die Proben wurden über einen Zeitraum von 24 Stunden entnommen. Jede der an unterschiedlichen Orten entnommenen Proben wies Kunststoffpartikel von einer Größe unter fünf Millimetern auf – die letztlich in die Nordsee eingetragen werden.

<leer>25.02.2021<leer>Klimawandel: Wärmerekord in den Wintermonaten – Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden an Messstationen erstmals in der Geschichte der Wetteraufzeichnungen in den Wintermonaten an sechs hintereinander folgenden Tagen Temperaturen von 20 Grad und mehr gemessen. Zugleich hat es selten größere Temperaturdifferenzen innerhalb einer Woche gegeben: nach einem heftigen Kälteeinbruch mit massiven Schneefällen Mitte Februar mit Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt stieg die Temparatur innerhalb weniger Tage auf frühlingshafte Werte an. Den neuen Rekord hält nunmehr Göttingen, wo die Thermometeranzeige von knapp -24 Grad Celsius (14.02.) innerhalb einer Woche auf +18 Grad (21.02.) anstieg – ein neuer Rekord, der bislang von der Stadt Jena gehalten wurde.

<leer>24.02.2021<leer>Zustand deutscher Wälder so miserabel wie lange nicht – Der vom Bundeslandwirtschaftsministerium veröffentlichte aktuelle Waldzustandsbericht weist besorgniserregende Daten aus. Ihm zufolge geht es dem deutschen Wald so schlecht wie seit 1984 nicht mehr. Ursächlich dafür sind vor allem lang anhaltende Dürren vergangener Jahre sowie Stürme und Baumschädlinge. Lediglich 21 Prozent des Baumbestandes verfüge noch über intakte Kronen, der größte Teil jedoch sei deutlich geschädigt. Nach Angaben von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sei dies der schlechteste Stand seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984. Außerdem nehme der Anteil abgestorbener Bäume im Vergleich zur vorherigen Erhebung stark zu. Betroffen seien vor allem Wälder, die 60 Jahre oder älter sind – eigentlich kein Alter für einen gesunden Baum.

20.02.2021Naturschutz: Deutschland vor Europäischem Gerichtshof angeklagt – Es ist ein jahrelanger Skandal: Seit vielen Jahren ignoriert Berlin die Umsetzung der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie zur Erhaltung natürlicher Lebensräume sowie zum Schutz wild lebender Tiere und Pflanzen. Wegen jahrelanger Untätigkeit trotz wiederholter Anmahnungen hat die EU-Kommission Deutschland jetzt vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Die Bundesrepublik habe „eine bedeutende Anzahl von Gebieten“ immer noch nicht als Schutzgebiete ausgewiesen, so die Kommission. In allen Bundesländern sowie auch auf Bundesebene seien für mehr als 4600 Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung bislang keine „hinreichend detaillierten und quantifizierten Erhaltungsziele“ festgelegt worden – mit erheblichen Auswirkungen auf die Qualität und die Wirksamkeit der beschlossenen Vorhaben.