Regionale Ereignisse
2018 • 2019 • 2020 • 2021 • 2022
07.06.2022
Plastikmüll: Exporte aus Deutschland zurückgegangen – Deutschland hat im letzten Jahr deutlich weniger Plastikmüll ins Ausland exportiert als noch wenige Jahre zuvor, nämlich etwas mehr als 766000 Tonnen, errechnete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden. Das sei nach Angaben der Behörde ein Viertel weniger als im Jahr 2020 und sogar beinahe nur halb so viel wie im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Kaum Grund zur Freude: Zum einen ist dies keineswegs nur auf Einsicht zurückzuführen sondern auch darauf, dass China und andere Staaten keine solchen Abfälle mehr annehmen. Zum anderen wird die umweltschädigende Produktion von Plastik(müll) nicht durch Umverteilung gelöst, sondern durch Vermeidung. Aller beschönigenden Zahlen zum Trotz nimmt Deutschland nämlich innerhalb der Europäischen Union nach wie vor die Spitzenposition bei der Müllproduktion ein.
14.03.2022
Treibhausgase: Zunahme von 4,5 Prozent in Deutschland – Nach einem deutlichen Rückgang im Vorjahr steigen die Treibhausgasemissionen in Deutschland wieder an. So wurden im Jahr 2021 rund 762 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – das sind gut 33 Millionen Tonnen oder 4,5 Prozent mehr als 2020. Insgesamt sind die Emissionen seit 1990 in Deutschland damit um 38,7 Prozent gesunken. Der Anstieg im letzten Jahr ist insbesondere im Energiesektor zu verzeichnen: Dieser weist ein Plus von 27 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente auf, da wegen gestiegener Stromnachfrage, geringerer Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien und des gestiegenen Gaspreises verstärkt Kohle zur Stromerzeugung genutzt wurde.
Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien sank vor allem aufgrund schlechter Windverhältnisse um sieben Prozent. Die Sektoren Verkehr und Gebäude liegen über den im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegten Jahresemissionsmengen. Das geht aus den aktuellen Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) hervor, die nach den Vorgaben des Bundes-Klimaschutzgesetzes und der EU-Erneuerbare-Energien-Richtlinie (RED) vorgelegt wurden.
23.02.2022
2018 bis 2021: Deutschlands Wald um fünf Prozent geschrumpft – Nach Angaben des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt belegen Satelliten-Aufnahmen einen Waldverlust von nahezu fünf Prozent in der Bundesrepublik. In den vergangenen drei Jahren (Januar 2018 bis April 2021) seien etwa 501.000 Hektar Baumbestand zerstört worden – überwiegend Nadelwald in der Mitte Deutschlands. So habe allein Nordrhein-Westfalen in diesem Zeitraum mehr als ein Viertel seiner Fichtenwälder verloren. Die Ursachen sind sattsam bekannt: starke Hitzeperioden und Trockenheit und daraus resultierender Schädlingsbefall.
19.02.2022
Wissenschaftsplattform Klimaschutz: Jahresgutachten rät zu Bürgerräten – Ein noch von der Regierung Merkel eingesetztes Gremium aus Experten und Expertinnen verschiedener Fachrichtungen rät dazu, die Zivilbevölkerung stärker an der Diskussion über politische Maßnahmen zum Klimaschutz zu beteiligen und rät zur Einrichtung sogenannter Bürgerräte. In ihnen könnten nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Bürger zusammen mit wissenschaftlicher Expertise neue Vorschläge zum Thema erarbeiten. Die anstehenden Transformationen bedürften einer „breiten und nachhaltigen“ Unterstützung der davon Betroffenen sowie „informeller Beteiligungsmaßnahmen“, denn es sei zu befürchten, dass die vorzunehmenden, zum Teil einschneidenden Maßnahmen sonst auf Ablehnung stoßen könnten.
17.02.2022
Mikroplastik belastet die Alpen – Wissenschaftler der Universität Utrecht (Niederlande) haben sechs Wochen lang täglich Schnee in den Alpen analysiert. Eigentlich als Feinstaub-Untersuchung angelegt, war die Kontaminierung mit den Nanopartikeln aus Plastik so auffällig, dass sie dem weiter nachgegangen sind. Die winzigen Teilchen, so stellte sich heraus, stammen vor allem aus Großstädten und werden teilweise viele hundert Kilometer weit getragen. Mikroplastik entsteht insbesondere bei der Zersetzung von Kunststoffen durch UV-Strahlung und ist inzwischen weltweit nachweisbar – selbst in der Antarktis und in den Tiefen der Ozeane. Fleece-Fasern von Kleidung oder Decken wie auch Reifenabrieb oder weggeworfene Haushalts-Kunststoffe sind wesentliche Verursacher. Die Partikel werden über die Nahrungskette aufgenommen und lagern sich im Körper an, mögliche gesundheitliche Folgen sind noch weitgehend unerforscht.
10.02.2022
Luftqualität: Grenzwerte in Deutschland 2021 nahezu überall eingehalten – 2021 gab es in Deutschland erneut keine Überschreitungen der Feinstaubgrenzwerte. Der Jahresmittelgrenzwert für Stickstoffdioxid (NO₂) von 40µg/m³ Luft wurde voraussichtlich nur noch an ein bis zwei Prozent der verkehrsnahen Messstationen überschritten. Das zeigt die vorläufige Auswertung der Messdaten der Länder und des Umweltbundesamtes Stand 31.01.2022) von bislang rund 600 Messstationen. „Allerdings muss man trotz dieser Erfolge berücksichtigen, dass die EU-weit gültigen Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid vor mehr als 20 Jahren festgelegt wurden und dringend an die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse über die gesundheitlichen Auswirkungen von Luftverschmutzung angepasst werden müssen“, so der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner.
Insgesamt ist die Belastung mit Feinstaub und Stickstoffdioxid weiter rückläufig. Im Jahr 2020 waren sechs, 2019 sogar noch 25 Städte von der Überschreitung des NO2-Grenzwertes betroffen. 2021 werden es voraussichtlich weniger als fünf Städte sein. Hauptquelle der Stickstoffoxide in Städten ist der Straßenverkehr und hier sind es vor allem Diesel-Pkw, die niedrige Emissionen noch nicht im realen Betrieb auf der Straße nachweisen mussten.