Globale Ereignisse

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<leer>31.12.2021<leer>Bilanz des Jahres: 2021 wieder ein Jahr der Extreme – Nicht nur Europa verzeich­nete den bislang heißesten Sommer mit extremen Tempe­raturen insbe­sondere im Mittel­meer­raum, der Juli des Jahres war zudem der heißeste Monat, den die US-Klima­behörde NOAA je regis­triert hat. In Sizilien wurde die bislang höchste Tempe­ratur, die je aufge­zeich­net wurde, gemes­sen; sie übertraf mit 48,8 °C den bishe­rigen Rekord um 0,8 Grad. In Europa lagen die Tempera­turen im Mittel um mehr als einem Grad über dem vor­indus­triel­len Wert, weltweit wurde das fünft­wärmste je gemes­sene Jahr regis­triert. Die zurück­liegen­den sieben Jahre waren die wärmsten in Folge seit Beginn der Auf­zeich­nungen.
Laut dem Klima-Zustands­bericht der UN-Organi­sation für Meteoro­logie (WMO) haben ent­schei­dende, den Klima­wandel beschleu­nigende Fak­toren im Jahr 2021 neue Extrem­werte er­reicht. Dies gilt für die Konzen­tration schäd­licher Treib­haus­gase, den globa­len Anstieg der Ozeane sowie deren Tempe­ratur und auch deren Ver­saue­rung. Allein die letzten sieben Jahre zählen zu den wärmsten seit Beginn der Auf­zeich­nungen. Seither ist die welt­weite Durchs­chnitts­tempe­ratur um mehr als ein Grad Celsius ange­stie­gen – auch in den Welt­meeren, deren Wasser sich zudem durch die Erwär­mung stän­dig ausdehnt und die Meeres­spiegel anstei­gen lässt. Mit 4,5mm steigen die Spiegel inzwi­schen pro Jahr etwa doppelt so schnell wie noch in den 1990er Jahren. Nach Anga­ben der WMO könnte beim Tempe­ratur­anstieg die kriti­sche 1,5 Grad-Marke bereits im Jahr 2026 erreicht werden.
Der Methangehalt in der Atmo­sphäre stieg auf einen neuen Rekord­wert; Methan wirkt sich 80mal so stark auf die Erwär­mung der Erde aus wie Kohlen­dioxid. Ursäch­lich sind vor allem auf­tauende Perma­frost­böden, die Land­wirt­schaft (Rinder­zucht und Reis­anbau) sowie mensch­liche Ursachen wie etwa Müll­depo­nien.
Auch der Kohlendioxidgehalt in der Atmo­sphäre, verant­wort­lich für etwa 75 Prozent der Erder­wärmung, steigt weiter an.
Der Regenwald in Brasilien wurde trotz Beteue­rungen aus der Politik weiter­hin massiv zerstört. Allein im Zeit­raum von Juli 2020 bis August 2021 wurden dort drei Viertel mehr Fläche ver­nich­tet als drei Jahre zuvor, nämlich mehr als 13.000 Quadrat­kilo­meter. Dies geht aus einer Studie der Umwelt­schutz­organi­sation Green­peace hervor. Damit ver­bun­den war (2020) ein CO2-Ausstoß von 2,16 Milli­arden Tonnen (Bundes­repub­lik: 739 Mio.).
Erschwe­rend für die Umwelt hinzu kommt, dass Brasilien 1500 neue Mittel für den Pestizid­ein­satz zuge­lassen hat, die bei­spiels­weise in Deutsch­land verbo­ten sind, und zudem die für den Umwelt­schutz zustän­digen Behör­den perso­nell ausge­dünnt und deren Mittel um durch­schnitt­lich 30 Prozent gekürzt hat.

<leer>19.12.2021<leer>Regenwald erholt sich schneller als vermutet – Es könnte eine gute Nachricht sein: Die durch Menschen vernich­teten Flächen des Regen­waldes (allein in Amerika jährlich 26.000km², in Afrika sogar 39.000km²) erholen sich nach voll­stän­diger Abhol­zung offenbar schneller von den Verwüs­tungen als bislang ange­nommen. Nach Angaben einer inter­natio­nalen Forscher­gruppe würden bereits nach etwa 20 Jahren 80 Prozent des ursprüng­lichen Zustands wieder herge­stellt sein. Gleich­wohl sei es wichtig, alte Baumbe­stände zu schützen, erklärt ein Mitglied zu den Ergeb­nissen. Die Wissen­schaftler konnten beob­achten, dass sich – ent­gegen der Vermu­tung – zunächst der Boden erholte und seine Frucht­bar­keit wieder erlangte, dann erst die Flora. Aller­dings: Bis die Pflanzen­diver­sität dieselbe ist wie zuvor, müssen immerhin 120 Jahre ver­gehen. Ein schwacher Trost. Denn ob bis dahin auch die Tier­arten wieder zurück­kehren oder einige durch die Vernich­tung ihrer natür­lichen Lebens­grund­lagen gar nicht mehr exis­tieren, wurde nicht unter­sucht.

<leer>12.12.2021<leer>USA: Dutzende Tornados an nur einem Wochen­ende hinter­lassen Trümmer­wüste – Eine Spur der Verwüs­tung haben etwa 30 Tornados inner­halb von nur zwei Tagen im Mitt­leren Westen der USA hinter­lassen. Ganze Land­striche sind dem Erboden gleich­gemacht worden, von mindes­tens 88 Todes­opfern ist die Rede. Betrof­fen waren insbe­son­dere die Staaten Kentucky, Missis­sippi, Missouri, Tennes­see, Illinois und Arkansas. In der Stadt Mayfield in Kentucky stürzte ein Fabrik­gebäude komplett ein und begrub viele Beschäf­tigte unter sich, seine Trümmer­teile wurden bis zu elf Kilometer in die Höhe geschleu­dert. Allein dieser Tornado schlug auf seinem Weg durch vier Bundes­staaten eine 370 Kilometer lange Schneise durch das Land.
Die Tornadosaison liegt in diesen Breiten normaler­weise in den Monaten zwischen März und Juni; diesmal trafen große Tempe­ratur­unter­schiede von mehr als 25 Grad Celsius aus dem Norden und Südosten aufein­ander, was mög­licher­weise noch zusätz­lich durch die Klima­strömung La Niñja beein­flusst wurde.

<leer>23.11.2021<leer>Europa: Viele Vögel sterben aus – 600 Millionen Vögel weniger seit den 1980er Jahren, umge­rech­net mehr als 40.000 Tiere täglich: so lautet die erschre­ckende Bilanz eines inter­natio­nalen Wissen­schaftler­teams, die jetzt in der Fach­zeit­schrift Ecology and Evolu­tion publi­ziert wurde. Selbst beim Haus­sperling, klassi­scher Kultur­folger und einst all­gegen­wärtig, ging die Popu­lation in nur 40 Jahren um 50 Prozent zurück. Viele Arten, die Wiesen und Busch­werk als Lebens­raum benö­tigen und diesen durch inten­sive Bewirt­schaf­tung und Boden­versie­gelung verloren haben, zählen gleich­falls zu den großen Verlie­rern: der Star etwa oder Kiebitz und Feld­lerche.
Der Vogelschwund in Europa hat inzwi­schen histo­rische Ausmaße erreicht, nie war das Arten­sterben größer. Doch ähnlich wie beim Klima­wandel oder beim Insekten­sterben sind Warnungen davor, dass dies erheb­liche Auswir­kungen auf das ökolo­gische Gleich­gewicht haben und damit den Menschen direkt betref­fen könnte, nur verein­zelt zu ver­nehmen. Eine Umkehr dieser fatalen Entwick­lung scheint wohl erst möglich, wenn es – wie beim Klima – bereits zu spät ist, wenn bestimmte Kipp­punkte erreicht oder gar über­schrit­ten worden sind.

<leer>19.11.2021<leer>Brasilien: Regenwald-Vernich­tung stärker als je zuvor – Die möglicher­weise faden­schei­ni­gen Beteue­rungen der brasilia­nischen Regie­rung auf dem kürzlich zu Ende gegan­genen Welt­klima-Gipfel in Glasgow, die Abhol­zung des Regen­waldes im Ama­zonas­gebiet bis 2028 einzu­stellen, werden durch aktuelle Zahlen des staat­lichen Instituts für Welt­raum­for­schung (INPE) konter­kariert. Das legte jetzt aufgrund von Satel­liten­daten Zahlen vor, aus denen hervor­geht, dass allein zwischen August 2020 und Juli 2021 über 13.000 Quadrat­kilo­meter Urwald gerodet worden sind – eine Fläche, fast so groß wie Schles­wig-Hol­stein und ein Anstieg von mehr als 20 Prozent gegen­über dem Vor­jahres­zeit­raum.
Seit dem Amts­antritt von Jair Bolso­naro sind bislang mehr als 34.000 Quadrat­kilo­meter Wald seiner Politik zum Opfer gefallen, dessen Redu­zie­rung bald einen Kipp-Punkt errei­chen könnte, an dem er seine für das Klima wichtige Funktion verlieren könnte und einer heißen Savan­nen­land­schaft weichen müsste.

<leer>16.11.2021<leer>Europa: Luftqualität besser – trotzdem noch Hundert­tausende Tote – Einer Analyse der EU-Umwelt­agentur EEA zufolge ist die Luft­qualität in Europa gegen­über 2018 im Jahr 2019 besser geworden. Dies betreffe 27 EU-Mit­glied­staaten und 14 weitere euro­päische Länder. Im Jahr 2019 starben nach Angaben der Agentur schät­zungs­weise 307.000 Menschen allein in der Euro­päischen Union vor­zeitig durch Fein­staub­belas­tungen in der Luft. Mehr als die Hälfte davon hätten verhin­dert werden können, würden alle Mit­glied­staaten die seit Sep­tember deutlich strenger gefassten neuen Richt­werte ein­halten.
Weltweit fallen nach Schätzungen der EEA jedes Jahr etwa sieben Mil­lionen Menschen früh­zeitig umwelt­schäd­lichen Stoffen in der Luft zum Opfer. Die EU-Kommis­sion will im Rahmen ihres soge­nann­ten „European Green Deal“ die Zahl vorzei­tiger Todes­fälle durch Fein­staub bis 2030 um mehr als 55 Prozent gegen­über 2005 senken. Nicht berück­sich­tigt sind dabei Todes­folgen durch Stick­stoff­dioxid oder Ozon. Die meisten EU-Länder über­schritten 2019 mindes­tens einen der gesetz­lichen EU-Grenz­werte.
Probleme in Deutsch­land gibt es vor allem mit über­höhten Werten bei Stick­stoff­dioxid (NO2), boden­nahem Ozon (Os) und Benzo(a)­pyren (BaP), letzte­res wirkt krebs­erre­gend und entsteht insbe­sondere bei der Ver­bren­nung von Kohle und Holz.

<leer>14.11.2021<leer>Internationale Klimakonferenz Glasgow: dürre Ergebnisse – Knapp 200 Staaten haben sich in Schott­land auf einen „Glasgower Klimapakt“ verständigt, der die herauf­ziehende Klima­kata­strophe jedoch wenig ernst nimmt. Erstmals wird in der Abschluss­erklä­rung auch der welt­weite Abschied von der Kohle mehr oder weniger halb­herzig erwähnt. Indien wollte sich nicht explizit auf ein Datum für den Kohle­ausstieg fest­legen, China, dessen Staats­chef Xi Jinping ebenso wie der russi­sche Präsi­dent Putin gar nicht erst erschie­nen war, nur halb­herzig. So musste die Abschluss­erklärung schließ­lich verwäs­sert werden, um über­haupt noch zu einer gemein­samen Erklä­rung zu gelangen. Für mehr habe der kollek­tive poli­tische Wille leider nicht gereicht, klagte UN-Gene­ralsekre­tär Antonio Guter­res. Vor der nächsten Klima­konfe­renz 2022 sollen die Staaten neue, bessere Pläne für den Klima­schutz vorlegen – hofft man.

<leer>31.10.2021<leer>G-20-Gipfel in Rom: Horn­berger Schießen für das Klima – Das Treffen der mächtigsten Staaten der Welt unmit­telbar vor der inter­natio­nalen Klima­konferenz in Glasgow ging in Sachen Klima­schutz aus wie das berühmte „Horn­berger Schießen“: viel Getöse um Nichts. Führende Staaten­lenker – etwa aus China und Russland – waren erst gar nicht erschienen und sperrten sich zudem gegen das Ziel, eine Kohlen­dioxid­neutra­lität bis zum Jahr 2050 zu erreichen. Selbst der Vorschlag des italie­nischen Minister­präsi­denten Mario Draghi, zur Unter­stützung wenigs­tens die Hilfen für ärmere Länder auf 150 Milliarden Dollar zu erhöhen, fand kein Gehör. Es blieb bei den bereits fest­stehen­den 100 Milli­arden. Man einigte sich schließlich darauf, die globale Erwärmung bis zur Mitte des Jahr­hun­derts auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen und feierte dies als Erfolg. Doch das 1,5-Grad-Ziel steht schon lange fest – spätes­tens seit Ende 2015 mit dem Pariser Klima­abkom­men, wo man sich darauf einigte, den Tempe­ratur­anstieg auf „deut­lich unter 2 Grad“ zu begren­zen. Toller „Erfolg“.

<leer>04.10.2021<leer>Vertreter diverser Glaubensrichtungen richten Klima-Appell an Welt-Klima­gipfel – Vertreter vieler unter­schied­licher Religions­gemein­schaften haben zusammen mit Wissen­schaft­lern einen Appell an den Ende Oktober in Glasgow tagenden Weltklima-Gipfel gerichtet, Maßnahmen gegen die weitere Erwärmung des Erdballs zu forcieren. Eine entspre­chende Resolu­tion wurde am 04.10. von Papst Franziskus und etwa 40 weiteren Religions­führern im Vatikan unter­zeichnet und an den Leiter des Gipfels sowie an den italie­nischen Außen­minister übergeben. „Die COP26 in Glasgow ist dringend aufge­rufen, wirksame Antworten auf die beispiel­lose ökolo­gische Krise und die Wertekrise, die wir erleben, zu finden und damit den künftigen Genera­tionen konkrete Hoffnung zu geben“, erläuterte Franziskus das Anliegen der Kirchen­leute.

<leer>02.10.2021<leer>Kalifornien: Ölpest bedroht Meeres­tierwelt – Ein Riss in einer Unter­wasser-Pipeline vor der Küste Kalifor­nierens südlich von Los Angeles bedroht die dortige Meeres­fauna und -flora. Nur einen Tag nach der Havarie waren bereits mehr als 500.000 Liter Öl ist Meer gelangt, wurden tote Fische und Vögel ange­schwemmt. Teilweise ist auch ein in unmittel­barer Nähe befind­liches Natur­schutz­gebiet betroffen. Bis zum 07.10. konnten etwa 22.000 Liter des ausge­laufenen Öls aufge­fangen werden.

<leer>14.09.2021<leer>Welt-Ernährungsorganisation: Agrarsub­ventionen schaden der Umwelt – Nach einer UN-Studie und Feststel­lungen der Ernährungs- und Land­wirtschafts­organi­sation (FAO) und des Entwick­lungs­programms der Vereinten Nationen (UNDP) schaden 87 Prozent der weltweiten Subven­tionen für die Land­wirt­schaft nicht nur kleinen Unter­nehmen, sondern gleicher­maßen der Umwelt. Von den jährlich etwa 457 Milliarden Euro umfassenden Hilfen sollten 400 Milliarden Euro davon besser anders, und zwar nachhaltig genutzt werden, schlägt die Studie vor. Es sind Forderungen, die schon seit Jahren erhoben werden und wegen starker Lobby zumeist in der Politik auf taube Ohren stoßen.

<leer>22.08.2021<leer>Anhaltend schwere Unwetter in den Vereinigten Staaten – Von gleich mehreren großen Unwetterlagen sind Hunderttausende Menschen in den USA betroffen. Im Bundesstaat Tennessee kamen bei Über­schwem­mungen mindestens 21 Menschen ums Leben, westlich der Hauptstadt Nashville wurden Autos und sogar komplette Häuser weggerissen. Viele Bewohner werden vermisst. Entlang der Nordostküste führte ein weiterer Tropensturm, der sich jedoch allmählich abschwächte, heftige Niederschläge mit sich. Wegen der zumeist gesättigten Böden seien diese jedoch kaum mehr aufnahmefähig, sodass deshalb weiterhin ein hohes Risiko für Sturzfluten bestehe, warnte der nationale Wetterdienst. Zeitweise waren 115.ooo Haushalte ohne Strom. Auch am frühen Montagmorgen (23.08.) waren noch mehr als 43.000 Haushalte in Rhode Island und mehr als 7000 Haushalte in Connecticut ohne Strom.
Nur eine Woche später traf am 29. August der Hurrikan „Ida“ mit Wind­geschwindig­keiten von 240km/h bei New Orleans auf Land. Es handelt sich um den stärksten Wirbelsturm nach „Katrina“ im Jahr 2005, von dem sich die Metropole immer noch nicht erholt hat. Das Unwetter näherte sich mit einer solchen Geschwindigkeit, dass sich die Behörden außerstande sahen, noch Evakuie­rungsmaß­nahmen einzuleiten. Selbst Krankenhäuser und Altenheime konnten nicht mehr rechtzeitig geräumt werden. Mehr als eine Million Menschen seien in Louisiana ohne Stromver­sorgung, im benachbarten Bundesstaat Mississippi etwa 36.000. Präsident Joe Biden hat den Notstand für Louisiana ausgerufen.
Update 02.09.2021: New York unter Wasser – Eine Woche später traf es die Millionen­metropole New York. Gerade erst im August war mit knapp fünf Zentimetern Niederschlag innerhalb einer Stunde ein neuer Regen­rekord aufgestellt worden, nun brachten Ausläufer des Hurrikans Ida im selben Zeitraum Regen­mengen von knapp acht Zentimetern. Bürger­meister de Blasio musste angesichts des „historischen Wetterereignisses“ den Notstand ausrufen. U-Bahn-Strecken wurden teilweise von Sturzwassermassen geflutet, sodass der Verkehr eingestellt werden musste. Über etliche Nacht­stunden war der Stadtverkehr nur noch Einsatz­fahr­zeugen erlaubt. Zwischen Boston und Philadelphia wurde der Bahn­verkehr vollständig eingestellt. Auch das angrenzende New Jersey wurde vom Unwetter stark betroffen, etliche Todesfälle waren zu verzeichnen.

<leer>13.08.2021<leer>Europäischer Hitzerekord auf Sizilien – Noch ist die Rekordtemperatur von 48,8 Grad Celsius nahe von Syrakus nicht offiziell von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) bestätigt, doch wurde aus der sizilianischen Stadt dieser neue Höchststand vermeldet. Bislang lag die höchste je in Europa gemessene Temperatur knapp einen Grad darunter, und zwar in Griechenland; beide Länder haben zudem mit heftigen Wald- bzw. Buschbränden zu kämpfen.
Außentemperaturen über der normalen Körpertemperatur können für den Menschen problematisch werden, insbesondere dann, wenn der Körper durch Schwitzen – also das Verdunsten von Wasser auf der Haut – nicht mehr genügend abkühlt. Das ist regelmäßig dann der Fall, wenn wegen hoher Luftfeuchtigkeit, wie zum Beispiel in den Tropenregionen, aber zunehmend auch in Europa, die Luft kaum noch zusätzlich Wasser aufzunehmen vermag. Dann kann auch die Körpertemperatur gefährlich ansteigen, und zwar ab 40 bis 41 Grad lebensgefährlich.

<leer>09.08.2021<leer>Weltklimarat (IPCC): Menschheit gelangt an Kipppunkte für irreversible Klimaveränderungen – Der 6. Report des Weltklimarats zeichnet ein zunehmend düsteres Bild von der weiteren Entwicklung des globalen Klimas. Kipppunkte, an denen fatale Entwicklungen nicht mehr rückgängig gemacht werden können, würden zwar nicht gleich zu einem kompletten Zusammenbruch des Klimas führen, falls erfolgreich Maßnahmen ergriffen würden, die einen Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad Celsius begrenzen. Doch wollen die am Report beteiligten Wissenschaftler ein solches Szenario auch nicht mehr kategorisch ausschließen. Fatal an ihrer Diagnose: Es fehlen nur noch 0,5 Grad bis zu diesem Maximum und lange noch nicht ist ausgemacht, dass diese selbstgesetzte Marke nicht überschritten wird. Zu den dann eintretenden irreversiblen Schäden zählen beispieilsweise eine nicht mehr zu stoppende Eisschmelze in der Arktis und eine kaum zu kalkulierende Veränderung großer Meeresströme, die wiederum dramatische Wetterveränderungen zu Folge haben können.
Das IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ist ein international besetztes wissenschaftliches Gremium, welches im November 1988 vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und von der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) geschaffen wurde. An diesem ersten Teil des aktuellen Berichts – zwei weitere werden folgen, in denen u.a. konkrete politische Handlungsvorschläge formuliert werden – haben mehr als 200 Beteiligte gearbeitet und etwa 14.000 Studien dafür ausgewertet. Die Dokumentation lässt keinen Zweifel daran, dass die derzeitigen und zukünftigen Klimaveränderungen menschengemacht sind.

<leer>06.08.2021<leer>Golfstrom schwächt sich ab – Nach Beobachtungen von Wissenschaftlern des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) ändert sich die großräumige Zirkulation der Meeresströmungen im Atlantik. Die Forscher befürchten, dass die seit Jahrhunderten stabile Lage nunmehr umkippen könnte. Dies würde gravierende Auswirkungen haben, weil davon auch der auf Nordeuropa treffende warme Golfstrom betroffen wäre, der u.a. in Groß Britannien dafür sorgt, dass im Südwesten des Landes Tee und Wein angebaut werden kann. Eine weitere Abschwächung dieser warmen Strömung brächte nach Ansicht des PIK bedeutsame Klimaänderungen in Europa mit sich sowie eine Zunahme starker Wirbelstürme auf dem Atlantik.

<leer>06.08.2021<leer>Hitzewelle sorgt für schwerste Waldbrände in nördlicher Mittelmeerregion – Die Küstenregionen der Mittelmeerländer Türkei, Griechenland und Italien werden aufgrund anhaltender Hitze von teilweise über 40 Grad Celsius seit mehr als 10 Tagen von schwersten Waldbränden heimgesucht. Zum Teil unzureichend ausgerüstete Löschtrupps kämpfen vielfach vergeblich gegen die Flammen an.
In der Türkei ist insbesondere die türkische Riviera um die Urlaubsregionen Antalya und Mersin betroffen. In der Stadt Marmaris wurden Hotels und Freizeiteinrichtungen, später sogar ganze Dörfer evakuiert und die Menschen teilweise mit Schiffen über das Wasser in Sicherheit gebracht. Nutztiere und Wild sowie Ernteerträge wurden Opfer der Flammen. Bereits Ende Juli wurden 41 Brände in 13 Landesprovinzen gezählt, die mit 29 Hubschraubern und mehr als 1800 Löschkräften teilweise erfolgreich bekämpft wurden. Hubschrauber mussten aus dem Ausland herbeigeschafft werden, weil die eigenen Löschgeräte aufgrund mangelnder Wartung nicht einsatzfähig waren. Bis Anfang August kam es zu mindestens acht Todesopfern.
Auch Griechenland ist von starken Feuern betroffen, die sich teilweise auf Athen zubewegen. Auf dem Peleponnes entstanden bei Temperaturen von bis zu 45 Grad etwa 50 neue Brände, sodass ganze Ortschaften und einige Hotels geräumt werden mussten. Wegen ununterbrochen laufender Klimaanlangen befürchtet die Regierung, dass die Stromversorgung zusammenbrechen könnte. Die Feuer waren am 5. August nur noch etwa einen Kilometer von der Akropolis entfernt, sodass diese wegen der enormen Hitze zeitweise für Besucher gesperrt werden musste.
In Italien hat es zunächst Sardinien betroffen, wo mehr als 20.000 Hektar Land in Flammen stehen und ca. 1500 Menschen in Sicherheit gebracht werden mussten. Bereits seit Mitte Juni erfolgten nach Angaben der italienischen Feuerwehr mehr als 37.000 Löscheinsätze – 16.000 mehr als im Vorjahr. Mittlerweile ist ganz Süditalien von über 800 Großfeuern betroffen. Auf Sizilien konnten Menschen nur mithilfe von Schiffen in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr schätzt, dass etwa 70 Prozent der Brände durch fahrlässiges Verhalten entstanden sind.
Der Norden Italiens ist hingegen infolge starken Dauerregens von Hochwasser betroffen. In Südtirol traten Flüsse über die Ufer und mussten Straßen aufgrund von Erdrutschen gesperrt werden. Am Gardasee ergossen sich Schlammmassen in ein Hotel.

<leer>21.07.2021<leer>China: Schwerste Regenfälle seit Jahrzehnten – Rund um die zentralchinesische Millionenstadt Zhengzhou haben die heftigsten Regenfälle seit Jahrzehnten zu massiven Überflutungen geführt und breite Straßenzüge in tosende Gewässer verwandelt. Die U-Bahn der Großstadt wurde teilweise überflutet, Hunderte Fahrgäste, denen das Wasser bis zu den Schultern stand, waren zeitweise eingeschlossen. Die Behörden gehen von einer erheblich größeren Zahl als den bislang 25 gemeldeten Todesfällen aus, mehr als 100.000 Bewohner wurden evakuiert. Die Regenmenge war derart groß, wie sie sonst nur innerhalb eines Zeitraums von acht Monaten fällt.
Im Süden der Volksrepublik wütete zudem ein heftiger Sturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100km/h.

<leer>17.07.2021<leer>Riesige Waldbrände im Osten Russlands – Tausende Einsatzkräfte sind seit Wochen im Osten Russlands, insbesondere in der Region Jakutien, damit beschäftigt, alles vernichtende Waldbrände unter Kontrolle zu bekommen. Behörden haben mitunter den Ausnahmezustand verhängt, Anwohner wurden zum Tragen von Masken aufgefordert und sollen ihre Fenster abdichten. Nach amtlichen Angaben stehen rund 725.000 Hektar Wald in Flammen – eine Fläche, etwa so groß wie halb Schleswig-Holstein.
Update 13.08.2021: Russland liegt mittlerweile unter einer riesigen Rauchdecke begraben, die sich auf einer Fläche von zwölf Millionen Quadratkilometern ausdehnt. Sie ist so dicht, dass von Satelliten aus nicht einmal mehr die Waldbrände zu sehen sind, die sie verursachen. Einige Ortschaften der wenig besiedelten Region Jakutien mussten geräumt werden. Jährlich wiederkehrende Brände in der riesigen, zu drei Vierteln bewaldeten Region sind normal, teilweise werden sie sich selbst überlassen. Nicht normal allerdings ist, dass Jakutien nach Behördenangaben den heißesten und trockensten Sommer seit dem Ende des 19. Jahrhunderts erlebt und dass seit Beginn des Jahres über 16 Millionen Hektar Wald den Flammen zum Opfer fielen.

<leer>05.07.2021<leer>Japan: Immer heftigere Unwetter in der Regenzeit – Mit immer heftigeren Rekordniederschlägen und daraus resultierenden Überschwemmungen hat Japan zu kämpfen. Auf der Hauptinsel Honshu wurden jetzt durch Flutwellen und Schlammlawinen infolge von Erdrutschen Autos weggeschwemmt und Häuser schwer beschädigt. Die Schäden sind erheblich; mehrere Tote und etliche Vermisste sind zu beklagen.

<leer>01.07.2021<leer>Kanada: Hitzewelle bislang unbekannten Ausmaßes – Der Westen Kanadas und Teile der südlich angrenzenden USA werden derzeit von einer bislang nie dagewesenen Hitzewelle heimgesucht. In der Provinz British Columbia stieg das Thermometer zunächst auf knapp 50 Grad Celsius, wenige Tage später sogar auf über 50 Grad. Ein Brand, möglicherweise durch Funkenflug eines Zuges verursacht, hat mittlerweile eine Fläche von 65 Quadratkilometern erfasst. Löschtrupps kämpfen bislang vergeblich gegen das Inferno an. Die Hitze hat sich im Lauf der weiteren Tage derart gesteigert, dass das von Löschflugzeugen abgeworfene Wasser bereits verdunstet, bevor es den Boden erreicht. Bewohner der Ortschaft Lytton mussten fluchtartig ihre Häuser verlassen, weil eine Feuerwalze heranrollte und nur noch verkohlte Überreste zurückließ. 90 Prozent des Ortes, darunter der komplette Ortskern, wurden vernichtet. Mehrere hundert Todesfälle sind durch Hitze und Brand zu beklagen, deren Ursache Wissenschaftler eindeutig dem geänderten Klima zuschreiben.
Update 13.07.2021: Im Death Valley – dem Tal des Todes zwischen den US-Staaten Kalifornien und Nevada – wurden jetzt sogar 54 Grad Celsius gemessen. Die Hitzewelle soll weiter anhalten warnen Meteorologen, insbesondere Kleinkinder und Senioren seien besonders gefährdet, deren Kreislauf solchen Temperaturen nicht gewachsen ist. Im Süden von Oregon wurde bereits in der zweiten Juniwoche der Notstand ausgerufen, nachdem sich die Feuer über eine Fläche von mehr als 580 Quadratkilometern ausgebreitet haben und Evakuierungen angeordnet werden mussten. Die Behörden schließen aufgrund der Flächenbrände Stromausfälle nicht mehr aus.
Auch in einigen osteuropäischen Staaten wurde neue Temperaturrekorde für den Monat Juni erreicht. Experten schließen auch für Deutschland Temperaturen von bis zu 50 Grad nicht mehr aus.

<leer>11.06.2021<leer>Klimarat und Biodiversitätsrat: IPCC und IPBES kooperieren endlich – Dass die Natur, wenn man sie in Frieden lässt, nur deshalb so gut funktioniert, hängt vor allem mit dem fein austarierten Wechselspiel zwischen Fauna, Flora und Klima zusammen. Störende, gar todbringende Einflüsse sind allenfalls vom Menschen zu erwarten. Weil alles mit allem zusammenhängt, haben sich nun auch zwei wichtige UN-Organisationen dazu entschlossen, sich besser zu vernetzen und ihre Erkenntnisse gegenseitig auszutauschen: IPCC und IPBES. Inzwischen nämlich zeichnet sich immer eindeutiger ab, dass Ökosysteme durch Übernutzung wie auch durch den Klimawandel längst an ihre Grenzen stoßen, Treibhausgase zu neutralisieren. Schon heute scheidet beispielsweise im brasilianischen Amazonasgebiet der Wald mehr Kohlenstoff aus als er binden kann.
Die beteiligten Forscher versprechen sich von der Kooperation beider Organisationen nachhaltige Erkenntnisse und Effekte zum Beispiel im Agrarbereich, die sich nicht nur positiv auf das Klima sowie den Schutz von Biodiversität auswirken, sondern damit letztlich auch auf die Gesundheit des Menschen wie auch einer gesunden Umwelt.

<leer>01.06.2021<leer>Klimawandel führt zu höherer Mortalität – In einer umfangreichen Studie mit bislang einmalig vielen Daten aus 43 Ländern hat ein internationales Wissenschaftlerteam an der Universität Bern nachweisen können, dass der Temperaturanstieg infolge des Klimawandels zu deutlich mehr Hitzetoten führt. Nach ihren Berechnungen ist davon auszugehen, dass jeder dritte Todesfall der vom Menschen verursachten Klimaveränderung zuzuschreiben ist, wobei die Forscher ein starkes Nord-Süd-Gefälle beobachtet haben. Sie führen dies auf möglicherweise unterschiedliche Altersstrukturen zurück und darauf, dass in nördlichen Regionen Gebäude weniger auf Hitzedämmung ausgelegt wurden als in südlichen.
Quelle: Nature Climate Change

<leer>01.06.2021<leer>Australien: Wiederansiedlung des Tasmanischen Teufels gelungen – Der seit langem auf dem fünften Kontinent ausgestorbene Tasmanische Teufel ist in Australien erfolgreich wieder ausgesiedelt worden. Bislang waren die Tiere nur noch auf der dem Festland vorgelagerten Insel Tasmanien nachweisbar. Die im vergangenen Jahr ausgesetzten, recht aggressiven Beuteltiere haben nunmehr Junge bekommen, sodass Naturschützer von einem erfolgreichen Experiment ausgehen.

<leer>29.05.2021<leer>Sri Lanka: Chemikalien-Tanker sinkt vor der Küste – Ein mit 25 Tonnen Chemikalien und Mikroplastik beladener Schrott-Kahn, auf dem ein inzwischen gelöschter Brand ausgebrochen war, sinkt vor der Küste Sri Lankas und bedroht die dort vorhandene große Anzahl endemischer Pflanzen- und Tierarten. Das ehemalige Ceylon zählt zu den Biodiversitäts-Hotspots Asiens. An seinen Stränden wurden Hunderte toter Fische, verendete Schildkröten sowie Trümmerteile und massenweise Plastikgranulat angeschwemmt. Fischen ist zunächst an etlichen Stränden untersagt worden. Der Brand wurde durch einen Sturm ausgelöst, wodurch Chemikalien aus einem Container austraten, die aufgrund einer chemischen Reaktion zu dem Brand führten.

<leer>28.05.2021<leer>Galapagos-Inseln stark von Plastikmüll betroffen – Die im östlichen Pazifik gelegenen und zum Weltnaturerbe der UNESCO gehörigen Galapagos-Inseln sind stärker als bislang angenommen durch Kunststoff-Abfälle bedroht. Nach Untersuchungen mehrerer wissenschaftlicher Forschungseinrichtungen wurde in allen marinen Habitaten der Insel San Cristobal Plastik gefunden – mitunter bis zu 400 Teilchen auf einem Quadratmeter. Mehr als die Hälfte aller dort untersuchten lebenden wirbellosen Meerestiere waren von den Umweltschäden betroffen, entweder über die Nahrungskette oder in ihrer Lebensweise. Ursache für die Vermüllung scheinen vor allem Meeresströmungen zu sein, die das Plastik herantragen.

<leer>25.04.2021<leer>Sibirische Wälder wieder in Flammen – Wie schon im letzten Jahr brennen auch heuer wieder große Waldgebiete in Sibirien. Rund um Nowosibirsk wüten aktuell mehrere Feuer. Dadurch taut immer mehr des Permafrostbodens auf, was wiederum Überflutungen zur Folge hat. Die mit dem Klimawandel und dem Raubbau bzw. der Vernichtung natürlicher Ressourcen einhergehenden ökologischen Folgen dringen offenbar auch zunehmend in das Bewusstsein der heimischen Bevölkerung: Umfragen zufolge halten fast 50 Prozent Umweltverschmutzungen als die gefährlichste aller globalen Bedrohungen, ein Drittel bezeichnet den Klimawandel als größte Gefahr.

<leer>15.04.2021<leer>WWF: Europäische Union weltweit zweitgrößter Tropenwaldzerstörer – Der World Wildlife Found beschuldigt in einem Report die EU, im Zusammenhang mit dem internationalen Tropenholzhandel für 16 Prozent der weltweiten Abholzung verantwortlich zu sein. Innerhalb der EU sei Deutschland der größte Abnehmer von Tropenholz, wofür jährlich mehr als 43.000 Hektar Wald vernichtet würden. Lediglich China liege bei der Zerstörung dieser Wälder mit 24 Prozent noch vor der Staatengemeinschaft, der Drittplatzierte Indien mit „nur“ sieben Prozent schon deutlich dahinter, gefolgt von den USA. Die Zahlen basieren auf der Auswertung von Satellitenbildern und der Analyse der Handelsströme.

<leer>22.03.2021<leer>Australien: Nach verheerenden Buschbränden im letzten Jahr jetzt Jahrhundertflut – Der größte Kohleexporteur der Welt wird derzeit im Südosten des Landes erneut von einer Naturkatastrophe bislang kaum bekannten Ausmaßes heimgesucht. Der im Südosten des Kontinents gelegene Bundesstaat New South Wales steht meterhoch unter Wasser, es handelt sich um die schlimmsten Überflutungen seit Jahrzehnten. Etliche Ortschaften mussten evakuiert werden, viele Bewohner verloren ihre gesamte Habe. Tausende Bewohner der Millionenstadt Sidney wurden zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert, 18.000 wurden bereits vor den Fluten gerettet.
Es ist bereits die zweite Naturkatastrophe innerhalb kurzer Zeit in diesem bevölkerungsreichsten Landesteil, nachdem im Vorjahr monatelang verheerende Buschbrände weite Landstriche verwüsteten und Hunderte Millionen von – zum Teil endemischen – Tier- und Pflanzenarten dem Feuer zum Opfer fielen (siehe z.B. Meldung vom 13.02. 2020).

<leer>26.02.2021<leer>Klimasekretariat der UN: Emissionsausstoß bleibt weit hinter Zusagen zurück – Das Klimasekretariat der Vereinten Nationen hat Zahlen herausgegeben, die in einem fatalen Kontrast zu den Versprechungen führender Industriestaaten stehen, bis zum Jahr 2050 den Ausstoß von Treibhausgasen auf Null zu senken. Die in Bonn ansässige UN-Behörde hat überschlagen, wie viel nach den bislang öffentlich bekannt gewordenen Klimaplänen tatsächlich noch übrig bleibt, um gegen die Erderwärmung anzugehen – mit einem ernüchternden Ergebnis. Bis 2025 werden demzufolge die Emissionen nicht sinken, sondern sogar geringfügig steigen, wahrscheinlich um etwa zwei Prozent. Fünf Jahre später erst wird es, bezogen auf das Jahr 2010, zu einem Rückgang kommen, der bei lediglich lächerlichen 0,5 Prozent liegen wird.
Um den Temperaturanstieg bis 2030 jedoch nicht über die 1,5 Grad-Marke (Celsius) steigen zu lassen, müssten nach Berechnungen des Weltklimarats die Emissionen um mindestens 45 Prozent gegenüber 2010 sinken. Selbst bei einer Begrenzung auf zwei Grad Celsius müssten es bis 2030 noch wenigstens 25 Prozent sein. Die bislang zu erwartenden Senkungen bleiben, so der Bericht, „weit hinter dem zurück“, was nach dem Pariser Klimaabkommen erforderlich wäre. In diesem Abkommen haben sich die beteiligten Staaten verpflichtet, alle fünf Jahre Pläne vorlegen, welche jeweils besser sein müssen als die zuvor vorgelegten. Noch fehlen jedoch aus vielen Staaten aktualisierte Zusagen, etwa aus China, Indien und den USA, sodass sich möglicherweise die Perspektiven noch ein wenig günstiger entwickeln könnten. China ist der bei weitem größte CO2-Emittent.
Auch die Internationale Energieagentur (IEA) konstatiert einen Anstieg des weltweiten Ausstoßes von Treibhausgasen (am 2. März). Gab es in 2020 aufgrund der Corona-Krise noch einen deutlichen Rückgang, so stiegen die CO2-Emissionen bereits im Dezember wieder um zwei Prozent gegenüber dem Monat Dezember 2019 an – und sie steigen weiter.

<leer>25.02.2021<leer>Extremer Kälteeinbruch in Texas – Der amerikanische Südstaat Texas wird derzeit von einer eisigen Kältewelle heimgesucht, verbunden mit massiven Schneefällen. Die Temperaturen fielen in dem „Sonnenstaat“ auf minus 20 Grad Celsius. Wegen teilweise maroder Infrastruktur und insbesondere oberirdisch verlegter Stromleitungen blieben Millionen Texaner ohne Strom, Licht, warmes Wasser und Heizung. Aufgrund der üblicherweise an der Nachfrage orientierten Kosten schnellten die Strompreise innerhalb kurzer Zeit auf exorbitante Höhen. Teilweise wurde das Versorgungsnetz wegen der Gefahr einer Überlastung ganz abgeschaltet – mit tödlichen Folgen für einige Bewohner.

21.02.2021Israel: Gesamte Mittelmeerküste durch Teer verseucht – Israels Küste ist auf einer Länge von 170 Kilometern von der libanesischen Grenze bis zum Gazastreifen mit Teer verschmutzt. Die Behörden haben den gesamten Strand zur Gefahrenzone erklärt und bis auf Weiteres gesperrt. Sie sprechen von einer der schlimmsten Verschmutzungen der vergangenen Jahrzehnte. Zahlreiche Tiere, darunter Schildkröten und Seevögel, sind bereits verendet. In der Lunge eines toten Finnwals wurde eine schwarze Flüssigkeit gefunden. Tausende Freiwillige versuchen, den Strand zu säubern, aufgrund offenbar giftiger Dämpfe mussten einige von ihnen in Krankenhäuser eingeliefert werden. Umweltschützer befürchten, dass die Säuberung schlimmstenfalls Jahre dauern könnte.
Vermutet wird, dass Schiffe versehentlich oder auch absichtlich Öl ins Meer abgelassen haben.